Die WM 2022 hat noch nicht mal angefangen, schon gibt es den ersten heftigen Vorfall – und das während einer Live-Berichterstattung.
Ein dänischer Korrespondent wird von Sicherheitskräften in Katar attackiert. Der Fall sorgt für Empörung. Journalisten vor Ort fühlen sich vom Recht auf freie Berichterstattung eingeschränkt.
WM 2022: Attacke live im TV
Rasmus Tantholdt vom dänischen Sender „TV2“ ist im Vorfeld der WM 2022 in Katar in seiner Live-Berichterstattung gestört worden. Der US-Amerikaner Grant Wahl berichtete auf seiner Homepage von einem Vorkommnis, bei dem er zur Löschung eines Fotos aufgefordert worden sein soll.
Am Dienstagabend (15. November) sei der Däne außerdem von den Sicherheitskräften angedroht worden, die Kamera zu zerstören. Das sollen die Bilder belegen, die der Sender schließlich auf seiner Homepage veröffentlichte.
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„Sie haben die gesamte Welt eingeladen, hierherzukommen. Warum können wir hier nicht filmen? Das ist ein öffentlicher Ort“, sagte Tantholdt zu den Sicherheitskräften und zeigte seine Akkreditierung vor: „Wir dürfen filmen, wo wir wollen. Sie drohen uns damit, die Kamera zu zerstören?“
WM 2022: Entschuldigung folgt prompt
Zwar kam es nicht dazu, dennoch mussten die Journalisten nach dem Vorfall laut „TV2“ eine halbe Stunde darauf warten, bis ein Vorgesetzter der Sicherheitskräfte dem Journalisten und seinem TV-Team schließlich recht gab.
Auf Twitter gab Tantholdt dann bekannt, dass er später eine Entschuldigung von den lokalen Organisationen erhalten habe.
In der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt Katar auf Platz 119 von 180. Am Sonntag (20. November) beginnt dann auch die umstrittene Weltmeisterschaft mit dem Eröffnungsspiel zwischen Katar und Ecuador. Das DFB-Team startet am Mittwoch (23. November) mit dem ersten Gruppenspiel gegen Japan.