Fast zwei Jahre liegt sein letzter Einsatz für den FC Schalke 04 schon zurück. In der Arena war er seither aber immer wieder. Kein Wunder, denn trotz des schmerzhaften Abschieds ist Timo Becker glühender S04-Fan geblieben.
Nun folgt der nächste Besuch. Aber nicht als Fan, sondern als Gegner. Bei FC Schalke 04 – Holstein Kiel tritt er erstmals vor voller Hütte gegen seine große Liebe an. Vorab richtet er deutliche Worte an die Fans – unter denen auch viele seiner Freunde sind.
FC Schalke 04 – Holstein Kiel: Timo Becker mit Ansage an die Fans
Eine schwierige Situation wartet auf Timo Becker. Aber keine völlig unbekannte. Schon letztes Jahr kam er als Gegner in die Schalke-Arena, holte mit Hansa Rostock eine dramatischen Last-Minute-Sieg (4:3). Damals fehlte die S04-Fanszene allerdings noch. Jetzt ist die Hütte voll, wenn Becker ein zweites Mal zurückkehrt. Und wie wird er als Kult-Schalker empfangen?
„Ich bin so ein Typ, der denkt: Ich komme da als Gegner an, ihr braucht mich jetzt nicht hochleben lassen. Ich will ja gegen euch gewinnen!“, lacht er im Gespräch mit DER WESTEN. „Ich freue mich, vor dem Spiel die bekannten Gesichter zu sehen und den alten Freunden zuzuwinken. Im Spiel brauchen sie mich nicht anfeuern. Da dürfen sie mich beleidigen und auspfeifen. Nach dem Spiel drehe ich dann gerne ne kleine Runde durch das Stadion.“
„Ich bin traurig, wie das alles gelaufen ist“
Seinen schmerzhaften Abschied hat er überwunden, aber nicht vergessen. „Ich bin traurig, wie das alles gelaufen ist. So gehen zu müssen bei meinem Herzensverein – das habe ich mir natürlich ganz anders vorgestellt. Aber das ist Fußball. Ich habe in Kiel einen Klub gefunden, bei dem ich von Anfang an superglücklich war. Dadurch konnte ich den traurigen Aspekt des Wechsels ganz schnell hinter mir lassen und konnte direkt glücklich reinstarten. Das Band bleibt natürlich immer erhalten. Meine Kumpels stehen in der Kurve, ich gucke jedes Spiel, man ruft sich an und freut sich, wenn die Blauweißen gewonnen haben.“
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Schalke zu verlassen sei eine Entscheidung gegen das Herz und für die Karriere gewesen. Heute ist er sich sicher: „Ich habe alles richtig gemacht.“ Den Aufstieg gönnt er seinem Lieblingsklub natürlich trotzdem. „Ich weiß, wie schwer die 2. Liga ist. Der Weg ist lang und sehr, sehr hart. Aber Schalke hat die Charaktere. Ein Terodde, ein Drexler wissen, wie es geht. Auf lange Strecke wird Schalke es schaffen.“ Bei FC Schalke 04 – Holstein Kiel wird er dennoch keinen Zentimeter zurückstecken.