Der FC Schalke 04 ist im Tal der Tränen. Die Saison 2022/23 endet mit dem Abstieg aus der Bundesliga. Wieder muss S04 den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten. Am Tag nach dem Niederschlag dürften die wenigsten Lust auf Fußball gehabt haben.
Wer dennoch das Zweitliga-Finale (hier mehr) schaute, wurde alles andere als enttäuscht. Doch der dramatische Showdown in der Nachspielzeit dürfte auch alle Fans des FC Schalke 04 in einen der düstersten Momente der Vereinsgeschichte zurückgeholt haben.
FC Schalke 04: HSV erlebt Drama wie S04 2001
„In Hamburg wird noch gespielt.“ Worte, die vielen S04-Fans noch heute in den Ohren hallen. Der letzte Spieltag der Zweitliga-Saison, er erinnerte stark an das, was die Knappen 2001 durchmachen mussten. Der brutalste Schalen-Raub der Bundesliga-Geschichte, er war am Sonntag so präsent wie nie zuvor.
Wieder war Hamburg beteiligt – diesmal als Leidragender. Der HSV brauchte einen Sieg und eine gleichzeitige Niederlage des FC Heidenheim bei Absteiger Regensburg, um direkt in die Bundesliga aufzusteigen. Und genau danach sah alles aus. Die Hanseaten gingen früh in Führung, Regensburg lag gegen gelähmte Heidenheimer zeitweise 2:0 vorn.
Verfrühter Platzsturm
Und als das HSV-Spiel in Sandhausen abgepfiffen wurde, waren sich alle einig: Wir sind wieder erstklassig. Das Feld wurde gestürmt, die Tornetze zerschnitten, Rasen ausgehoben. Sogar der Stadionsprecher des SV Sandhausen gratulierte zum Aufstieg. Wie es einst Premiere-Reporter Rolf Fuhrmann auf Schalke tat.
2001 ging auf Schalke die Nachricht herum, das Spiel der Bayern in Hamburg sei vorbei. Von Rasen aus mussten sie mit ansehen, wie Patrick Andersson ihnen mit einem Last-Minute-Tor die Schale entriss. Es war der brutalste aller Niederschläge, die der S04 bis dato erlebt hatte. Nie wieder kam man dem ersehnten Titel so nah.
HSV-Fans erleben Heidenheim-Siegtor auf dem Rasen
Als der HSV in Sandhausen jubelte, wurde in Regensburg noch gespielt. Elf Minuten Nachspielzeit gab es wegen zahlreicher Unterbrechungen. Erst glich Heidenheim durch einen äußerst umstrittenen Elfmeter aus, bevor Tim Kleindienst seinen Klub in der 9. Minute der Nachspielzeit mit dem 3:2 in die Bundesliga schoss.
In Sandhausen ging noch die Falschmeldung herum, Regensburg hätte getroffen. Dann sickerte durch: Es war Heidenheim. Der sichergeglaubte Aufstieg wurde ihnen in letzter Minute entrissen. Schockzustand, Lähmung, Fassungslosigkeit. Der HSV muss wieder in die Relegation.
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Alle waren sich sicher: Einen so dramatischen Moment wie 2001 wird es nie wieder geben. Doch nun wiederholte sich die Geschichte. Auch wenn der FC Schalke 04 diesmal nicht beteiligt war.