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Magath wird zum „Quälix“

Magath wird zum „Quälix“

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Foto: imago sportfotodienst

Gelsenkirchen. Am zweiten Trainingstag wurde Felix Magath beim FC Schalke 04 das erste Mal zum „Quälix“: Er scheuchte die Spieler die Treppenstufen im alten Parkstadion hinauf.

Wie Nähmaschinen stampften die Schalker Spieler ihre Beine in den Boden: Zackig im Rhythmus, kraftvoll in der Ausführung. Konditionstrainer Werner Leuthard hatte sich eine ganz feine Übung ausgedacht: Sprinten über einen Stangenparcours. Eine Dreivierstelstunde scheute der „Drill-Sergeant” die Profis am Freitag Vormittag so über den Rasen. Danach wurde noch ein wenig gekickt, und als alle nach 90 Minuten vom Trainingsplatz gingen, schienen die Schalker Spieler für dieses Mal genug geschwitzt zu haben. Doch das täuschte: Als alle dachten, dass Schluss ist, ging das Schalker Training erst richtig los…

Am zweiten Trainingstag wurde Felix Magath zum ersten Mal seinem Ruf als „Quälix” gerecht: Vom Trainingsplatz ging es direkt herüber ins alte Parkstadion, wo es auf der Gegengeraden noch über 100 steile Treppenstufen gibt. Wie geschaffen für die Konditionsarbeit: In Zweiergruppen mussten die Spieler zum Treppensteigen antreten. Eine halbe Stunde lang ging es rauf und runter. Danach waren alle fix und fertig – bis zur zweiten Einheit am Nachmittag…

„Es war ja klar, dass wir nicht mit Fußballtennis anfangen”, sagte Heiko Westermann, als ihm noch die Schweißperlen auf der Stirn standen. „Wir sind in der Vorbereitung. Da muss man auch ein oder zweimal den Schweinehund überwinden.”

Wer erfolgreich sein will, muss leiden: In Wolfsburg hatte Felix Magath sogar einen Berg errichten lassen, auf den er die Spieler für die Konditionsarbeit geschickt hat. Und als er mit dem VfB Stuttgart früher im Trainingslager an der portugiesischen Algarve war, entdeckte er die Treppen an einer Steilküste für seine Arbeit. In Schalke wird nun das alte Parkstadion fürs Erste die neue Folterkammer.

Überraschend freilich, dass er jetzt schon am zweiten Tag so viel Gas gab. Grinsend meinte er: „Wir haben es doch am Morgen erst noch gemütlich angehen lassen.” Für die Spieler hatte er aber ein Lob parat. Nachdem er die ganze Atmosphäre am Donnerstag noch als zu ruhig bezeichnet hatte („so kann man nicht herumlaufen, so bekommt man keinen Spaß bei der Arbeit“), sagte er gestern: „Die Stimmung war schon sehr viel besser.”