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Rote Karte und Elfmeter – Schluss mit der Doppelbestrafung

Rote Karte und Elfmeter – Schluss mit der Doppelbestrafung

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Bayern München hat beim 1:1 in Leverkusen zwei Punkte verloren – und trotzdem die Tabellenspitze der Bundesliga erobert. Grund war am Nachmittag die unnötige Dortmunder 0:2-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach. Mats Hummels sah dabei die Rote Karte. Ein Kommentar zum Spieltag.

Essen. 

Es war sicherlich nicht mehr entscheidend für die Dortmunder 0:2-Niederlage in Mönchengladbach, dass Mats Hummels in der 80. Minute mit einer Roten Karte vom Platz gestellt wurde. Die besten Möglichkeiten zum Sieg hatte der BVB schon vorher durch seine unzureichende Chancenverwertung vergeben. Dennoch war die Rote Karte für Hummels aus Dortmunder Sicht ein Ärgernis: Denn der Abwehrchef muss nun eine Sperre absitzen – vielleicht sogar auch beim Derby in drei Wochen auf Schalke.

Dabei konnte man das Foul von Hummels an Harvard Nordtveit in die Rubrik Allerweltsfoul einordnen. Keine böse Attacke, sondern eine Aktion, für die es im Mittelfeld die Gelbe Karte gibt. Im Strafraum wird für das gleiche Vergehen dagegen Rot gezeigt, wenn damit als letzter Mann eine Torchance verhindert wird. Der Spieler wird damit doppelt bestraft: Erst mit dem Elfmeterpfiff, und dann auch noch mit der persönlichen Hinausstellung. Und diese durch das Regelwerk vorgegebene Doppelbestrafung nervt die Akteure.

Augsburgs Trainer Markus Weinzierl zischte nach der 1:4-Niederlage seiner Mannschaft auf Schalke, man müsse über diese Doppelbestrafung gar nicht mehr reden. Denn auch seine Mannschaft war davon betroffen: Sein Abwehrspieler Ragnar Klavan sah in der 16. Minute Rot, nachdem er Schalkes Stürmer Adam Szalai beim Torschuss umgerissen hatte. Was Weinzierl im Sinn hatte: Der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Marco Fritz hätte als Bestrafung für Klavans Vergehen völlig ausgereicht. Mit der Roten Karte aber wurde seine Mannschaft doppelt bestraft, weil sie 74 Minuten in Unterzahl spielen musste. Und das für ein Foul, das vergleichsweise harmlos, auf jeden Fall nicht gesundheitsgefährdend war.

Mehr oder weniger jede Mannschaft hat diese Doppelbestrafung schon zu spüren bekommen: Auch Schalke zum Beispiel schon bei der Niederlage in Hannover, als Benedikt Höwedes früh mit einer Roten Karte vom Platz geflogen war. Den Ärger darüber kann man verstehen. Es wird Zeit, diese Doppelbestrafung zu überdenken. Der Elfmeter alleine reicht als Strafe für ein Allerweltsfoul im Strafraum völlig aus.