Die für rechte Parolen berüchtigten Fans des italienischen Erstligisten Lazio Rom haben erneut für einen Eklat gesorgt.
Rom (SID) – Die für rechte Parolen berüchtigten Fans des italienischen Erstligisten Lazio Rom haben erneut für einen Eklat gesorgt. Im Europa-League-Spiel gegen Tottenham Hotspur am Donnerstag (0:0), bei dem der deutsche Nationalspieler Miroslav Klose verletzungsbedingt gefehlt hatte, entrollten einige Anhänger ein Spruchband mit der Aufschrift „Free Palestine“ und sangen in deutscher Sprache „Juden Tottenham“. Der Londoner Klub hat eine zum Teil jüdische Vergangenheit, die Fans bezeichnen sich selbst als „Yids“.
Der englische Fußball-Verband FA forderte die UEFA am Freitag zu einer Untersuchung auf. „Wir sind betrübt und alamiert über die Ausschreitungen von Gesänge“, sagte ein FA-Sprecher. Vor der Begegnung waren Spurs-Anhänger in einem Lokal angegriffen worden. Die Polizei nahm zwei Hooligans des Erstligisten AS Rom fest, italienische Medien spekulieren über Absprache zwischen Anhängern der eigentlich rivalisierenden Klubs Lazio und AS.
Den festgenommen Rowdys wird versuchter Mord vorgeworfen. Ermittlungen laufen gegen insgesamt 15 Personen. Die Polizei geht davon aus, dass der Angriff seit längerer Zeit geplant war und ebenfalls einen antisemitischen Hintergrund hat.
Die Ermittler berichteten, dass die Rowdys gezielt auf die Tottenham-Anhänger in einem Lokal auf dem Platz Campo dei Fiori losgegangen seien. Dabei wurden zehn Fans verletzt, ein Engländer musste mit schweren Stichwunden notoperiert werden. Die Operation sei gut verlaufen, berichteten die Ärzte des römischen Krankenhauses San Camillo Forlanini.
In einer ersten Reaktion auf den Vorfall wies Lazio die Vermutung, es habe sich bei den Angreifern um Lazio-Fans gehandelt, als grundlos zurück.
2012-11-23 18:55:00.0