Koblenz.
Der dritte Tag der Amateure sollte ein Fest für alle Amateurfußballer werden. 20 Spiele standen auf dem Plan. Bei einigen geriet vieles aus dem Ruder. Heftige Ausschreitungen gab es in mehreren Stadien. In Babelsberg musste sogar die Siegerehrung abgebrochen werden. Auch beim Derby zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen hat es vor und nach dem Spiel geknallt. Die Partien Energie Cottbus gegen Babelsberg, Elversberg gegen Saarbrücken und Alemannia Aachen gegen Viktoria Köln mussten am Montag unterbrochen werden.
TuS Koblenz distanziert sich von den Ereignissen
Brandenburgs Fußballverbandspräsident Siegfried Kirschen betonte: „Der Fußball wurde missbraucht. Ihr seid die Betroffenen, die Leidtragenden. Ich frage mich, wie lange wir uns das noch gefallen lassen müssen. Das müssen die verantworten, die in unserem Staat die entsprechenden Rechte besitzen, sie aber leider nicht anwenden.“
Am schlimmsten war es beim Duell zwischen Rot-Weiß Koblenz und TuS Koblenz. Auch hier zündeten Chaoten Pyrotechnik, bei dieser Aktion erlitt ein sechsjähriges Einlaufkind Verbrennungen im Gesicht. Gegenüber der „Bild“ erklärte der Vater des Jungen: „Es ist unmöglich, Kinder so zu gefährden. Das sollte eigentlich ein Familien-Fest sein. Das geht gar nicht.“
Am Tag nach den Vorfällen veröffentlichte TuS Koblenz eine Stellungnahme und distanzierte sich von den Ereignissen, durch die insgesamt drei Personen verletzt wurden. Der Präsident zeigte sich geschockt: „Wir möchten uns in aller Form bei den Verletzten und verunsicherten Besuchern – insbesondere bei dem sechsjährigen Jungen und seinen Eltern – für das Verhalten einiger Anhänger im Block 1 entschuldigen“, so Arnd Gelhard, Präsident der TuS Koblenz. Der Verein werde die Ermittlungsbehörden bei der Aufklärung der Vorfälle uneingeschränkt unterstützen.
„Gerade in der kritischen Situation des Saisonfinales der vergangenen Wochen konnte sich die TuS Koblenz auf die friedliche Unterstützung der Fans verlassen. Wir wollen alles Erdenkliche dafür tun, dass diese Form des Zusammenhalts fortbesteht und illegale sowie gesundheitsgefährdende Aktionen im Stadion keine Chance haben.“