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Katar: Deutschland-Fan Lukas war bei der WM – sein Fazit ist eindeutig: „Merkwürdig“

Deutschland-Fan Lukas war bei der WM 2022 in Katar und packt gegenüber dieser Redaktion über sein Erlebnis im Wüstenstaat aus.

© imago & privat

Das sind die Top-Stars der WM in Katar

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar treffen die weltbesten Kicker aufeinander. Für einige Stars dürfte es jedoch die letzte WM sein. Wir zeigen dir die Top-Stars der WM in der Wüste.

In Brasilien 2014 waren es 58.000 deutsche Fans, selbst für die WM in Russland 2018 kauften 62.000 Anhänger Karten. Ganz anders sieht es allerdings bei der Weltmeisterschaft in Katar aus: 35.000 Karten wurden verkauft. So wenig Begeisterung gab es noch nie.

Einen kurzen Trip machte Deutschland-Fan Lukas, der dank eines Gewinnspiels zur WM nach Katar fahren durfte. Im Gespräch mit dieser Redaktion spricht er über den Besuch des zweiten Gruppenspiels des DFB-Teams gegen Spanien, seine Beobachtungen in Katar und über sein Stadionerlebnis.

Katar: Deutschland-Fan spricht über WM-Erfahrung

Die Müdigkeit ist Lukas im Telefongespräch anzuhören. Schließlich waren erst wenige Stunden seit seiner Rückkehr aus Katar vergangen. Sein Bruder hatte bei einem Gewinnspiel zwei Karten für die WM in Katar ergattert – Flugtickets inklusive. Diese Chance wollten sich beide Fußballfans nicht entgehen lassen und flogen deshalb zum zweiten Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Spanien (1:1) nach Katar.

„Es waren knapp 24 Stunden. Es war nicht viel. Wir wurden sehr herzlich empfangen und alle waren sehr hilfsbereit“, erzählt Lukas und berichtet dann: „Das Stadionerlebnis war irgendwie ein bisschen merkwürdig. Für mich war das eine totale Reizüberflutung und ich weiß noch nicht, wie ich das richtig einordnen soll. Das war komplett anders als das, was man als europäischer Fußballfan kennt.“

Lukas war beim Gruppenspiel des DFB-Teams gegen Spanien im Stadion. Foto: privat

Bei der Partie gegen Spanien machte er bereits am Eingang einige komische Beobachtungen. Dort wurden jedem Fan Gratis-Deutschlandfahnen mitgegeben. „Da haben dann einfach irgendwelche Leute die Fahnen genommen und für das jeweilige Land gejubelt. Viele hatten keine direkte Verbindung zu Deutschland. Manchmal hatte ich das Gefühl gehabt, dass das einfach diesen Eventcharakter unterstreicht.“

„Funke ist bei mir kaum übergesprungen“

Schon vor Turnierstart wurde die WM 2022 in Katar zum Politikum. Anstatt Fußballfieber standen Korruption und Menschenrechtsverletzungen im Zentrum der Vorberichterstattung. Auf Lukas wirkte das ganze Event zu sehr „konstruiert und gezwungen“, erklärt der 28-Jährige aus Münster. So richtig einordnen kann er sein Stadionerlebnis in Katar nicht. „Es war so, als hätte man viele Elemente des europäischen Fußballs übernommen, um auch diese WM zu einem Erfolg zu machen. Bis auf ein paar Momente, beispielsweise bei der Nationalhymne, ist der Funke bei mir kaum übergesprungen.“

Auch die grausamen Arbeitsbedingungen für die Gastarbeiter waren ein großes Thema vor der Weltmeisterschaft. In Rekordgeschwindigkeit wurden die pompösen Stadien im kleinen Wüstenstaat gebaut. In acht Arenen wird die WM in Katar ausgetragen. Die Kosten für die Stadionbauten sollen sich auf rund vier Milliarden Euro belaufen.

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Anders als bei den vorherigen Ausrichtern sind fast alle Stadien sehr nah beieinander. Alle Stadien in Katar liegen in einem Umkreis von 55 Kilometern. „Was ich bei der WM persönlich immer schön finde, ist dass man verschiedene Spielorte/Städte hat. Da ist es nicht so. Auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel habe ich sechs Stadien gesehen. Das ist dann auch ein bisschen merkwürdig.“


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Trotz der vielen Kritik wollte sich der Fußballfan die Chance nicht entgehen lassen, sich selbst vor Ort ein Bild von der WM in Katar zu machen. „Wenn man nichts bezahlen muss, ist das nochmal eine ganz andere Sache. Dann siegt die Neugier.“ Denn: „Es ist eine WM. Es ist trotzdem das Größte, das alle vier Jahre im Fußball stattfindet.“