Von einem friedlichen Fußballfest kann in Katar keine Rede sein. Die Weltmeisterschaft wird von zahlreichen Skandalen und politischen Themen überschattet. Am Abend ruhen bei Iran – USA die Augen auf den Spielern des Irans.
Diese hatten mit ihrem Hymnenprotest beim ersten Gruppenspiel für Aufsehen gesorgt. Ein Zeichen in die Heimat, die seit dem September durch blutige Proteste in Aufruhr ist. Doch vor dem Spiel Iran – USA müssen die Spieler jetzt offenbar sogar um ihre Familien bangen.
Iran – USA: Erneuter Hymnenprotest?
Über 400 Menschen sollen bei den Protesten im Iran bisher gestorben sein. Ausgelöst wurden die Unruhen durch den Tod von Jina Masha Amini, die in Polizeigewahrsam starb. Der Protest erreichte früh auch die Weltmeisterschaft in Katar. Sowohl Fans auf den Tribünen als auch die Spieler solidarisierten sich mit den Protestanten in der Heimat.
Vor dem ersten WM-Spiel gegen England schwiegen die Akteure komplett, gegen Wales sangen sie nur leise mit. Um bei Iran – USA einem erneuten Protest vorzubeugen, scheint das iranische Regime nun unfassbare Methoden zu ergreifen.
Unfassbare Enthüllungen
Wie „CNN“ berichtet, wurde den Familien der Spieler Folter und Gefängnis angedroht, sollten sich diese beim USA-Spiel nicht „benehmen“. Demnach sei die iranische Nationalmannschaft bereits nach dem ersten Hymnenprotest zu einem Treffen mit Mitgliedern der Revolutionsgarde gerufen worden. Dort habe man die Drohungen ausgesprochen.
Zudem ist die Rede von Überwachung der Nationalmannschaft. Dazu seien „Dutzende“ Offiziere der Revolutionsgarde abgestellt, um die Spieler im Blick zu behalten. Daher stehen sie wohl auch bei Iran – USA unter genauster Beobachtung.
Iran – USA: Chance aufs Achtelfinale
Sollten die Berichte stimmen, kann man sich wohl nur ansatzweise ausmalen, wie sich die Mannschaft gerade fühlen muss. Dabei hat der Iran sportlich große Chancen auf das Weiterkommen in der Gruppe B.
Weitere Nachrichten:
Nach der krachenden Auftaktpleite gegen England (2:6) gab es gegen Wales einen 2:0-Sieg. Vor dem letzten Spiel Iran – USA ist man Zweiter. Ein Unentschieden reicht für das Weiterkommen – wenn Wales nicht gegen England gewinnt.