Bei Gladbach zeigte sich Steve Gohouri als robuster Innenverteidiger. Am Silvestertag wurde die Leiche des früheren Bundesliga-Profis gefunden.
Essen.
Der Tod des früheren Bundesliga-Profis Steve Gohouri hat bei seinen Kollegen und früheren Clubs große Bestürzung ausgelöst. „Ich habe keine Worte für ein solches Drama“, twitterte Ibrahima Traoré von Borussia Mönchengladbach. Sportdirektor Max Eberl, der Gohouri von 2007 bis 2009 bei der Borussia im Team hatte, erklärte: „Das ist eine schreckliche Nachricht. Ich habe Steve als lebensfrohen Menschen kennengelernt und werde ihn so in Erinnerung behalten. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind nun bei seiner Familie.“
Der 34-Jährige, der zuletzt in der Regionalliga Südwest beim TSV Steinbach aktiv war, war bereits am 12. Dezember in seinem Wohnort Düsseldorf als vermisst gemeldet worden. Angehörige und Freunde hatten auch über die sozialen Netzwerke nach Hinweisen gesucht. Nach der Weihnachtsfeier des Regionalligaclubs sagte Gohouri, er wolle seine Familie in Paris besuchen. Dort ist er aber nie angekommen.
Keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen
Am Silvestertag erwiesen sich dann die schlimmsten Befürchtungen als traurige Gewissheit. Die Leiche des früheren Nationalspielers der Elfenbeinküste wurde im Rhein bei Krefeld gefunden und eindeutig identifiziert. Eine Obduktion ergab demnach keine Hinweise auf eine Gewalteinwirkung Dritter. Weitere Informationen zur Todesursache machte die Polizei Düsseldorf nicht.
Der frühere Nationalspieler Thomas Brdaric, der als Trainer des TSV Steinbach zuletzt mit Gohouri arbeitete, äußerte in der „Bild-Zeitung“ schon früh Befürchtungen. „Ich hoffe nicht, dass er private Probleme hat. Ich habe Angst, dass er irgendeine Kurzschlussreaktion vorgenommen und sich was angetan hat.“
Vertrag 2009 aus disziplinarischen Gründen aufgelöst
Gohouri hatte als Innenverteidiger insgesamt 29 Bundesliga-Spiele für Mönchengladbach bestritten, ehe der Vertrag mit dem Ivorer im Dezember 2009 aus disziplinarischen Gründen vorzeitig aufgelöst wurde. Anschließend war er auch in der englischen Premier League für Wigan Athletic aktiv und spielte danach noch in Israel und Griechenland. Bevor er in der Regionalliga bei Steinbach landete, stand er noch bei Rot-Weiß Erfurt unter Vertrag.
Der frühere Stuttgarter Profi Hakan Yakin, der mit Gohouri vor zehn Jahren bei Young Boys Bern spielte, zeigte sich entsetzt. „Diese Nachricht trifft mich sehr. Meine Gedanken sind bei seinen Angehörigen“, sagte der Schweizer der Zeitung „Blick“. (dpa)