- Der KFC Uerdingen hat das Oberliga-Spitzenspiel gegen den Wuppertaler SV mit 0:2 verloren.
- Der KFC muss jetzt das Nachholspiel gegen ETB gewinnen.
- Zehn Punkte beträgt der Rückstand auf den Wuppertaler SV.
Uerdingen.
Auch wenn im Vorfeld das Hinspielergebnis öffentlich nicht angesprochen wurde, so war den Akteuren anzumerken, dass sie die Schmach unbedingt wiedergutmachen wollten. Gleichzeitig war aber auch klar: Sollte man gegen den Spitzenreiter nicht punkten, so würde der Abstand auf den ersten Rang zu groß werden, um diesen wohl noch einzuholen. Keine leichte Aufgabe also für das Interims-Gespann Gerd Gotsche und Horst Riege, die mit Herzblut am Seitenrand dabei waren. In den ersten 45 Minuten erarbeiteten sich die heimischen Rot-Blauen viele Situationen, um Torchancen zu kreieren. Im letzten Drittel fehlte aber die Entschlossenheit, das Tor auch tatsächlich zu erzielen. Dennoch: Der Auftritt machte Mut, weshalb die Zuschauer in der Grotenburg die Mannschaft zunächst mit Applaus bedachten.
Unerklärlich aber war schließlich der Start in den zweiten Durchgang, als man alles vermissen und sich eiskalt auskontern ließ. Ein Ballverlust führte zum Gegentreffer durch Aydogmus: „Das 0:1 war unser Genickbruch. Wir verlieren in der Vorwärtsbewegung den Ball, haben aufgemacht und werden ausgekontert“, ärgerte sich Kapitän Silvio Pagano. Jegliche Stärken, die das Team im ersten Abschnitt noch an den Tag legte, ließ der KFC mit dem Wiederanpfiff vermissen, weshalb der Wuppertaler SV auch wenig Probleme hatte, die Angriffe der Hausherren zu unterbinden.
Rückstand von zehn Punkten
Dennoch sah der Kapitän eine „gute Leistung“, die aber nicht belohnt wurde. Generell sahen die Verantwortlichen in dieser Niederlage eine verpasste Chance, wieder an den WSV heranzukommen. Nun ist der Rückstand auf zehn Punkte angewachsen. Uerdingen hat immerhin noch ein Nachholspiel.
Eben jenes Nachholspiel gegen ETB Schwarz-Weiß Essen sieht Pagano als letztmöglichen Strohhalm. „Wir können damit wieder auf sieben Punkte anschließen. Natürlich ist der Abstand ein Brett. Wir müssen uns weiterhin kämpferisch zeigen, oder sollen wir mit dem Fußball aufhören?“, fragte er mit einer gewissen Portion Galgenhumor. Auch Horst Riege, der die Verantwortung für das Spiel übernahm, wollte keinesfalls von Aufgeben sprechen: „Wir haben mit vier kranken Spielern gespielt, denen merklich die Kraft gefehlt hatte. Natürlich sitzt der Frust jetzt tief.“ Angesprochen auf den Rückstand auf den Wuppertaler Sportverein pflichtete er Pagano bei: „Es sind noch viele Partien zu absolvieren. Sollen wir jetzt nur noch Freundschaftsspiele austragen? Das ist doch Quatsch.“
Die schweren Zeiten beim KFC Uerdingen sind noch lange nicht vorbei. Das 0:2 in der Spitzenpartie zeigte auf, dass zwar die Einstellung und der Wille bei der Truppe stimmen, doch spielerisch konnte zu wenig umgesetzt werden. Ob man wirklich noch in Richtung Meisterschaft schaut, ist nun mehr als fraglich. Auf den Punkt brachte es eher ein enttäuschter Sebastian Hirsch: „Das ist eine Katastrophe.“