Roman Weidenfeller wurde einmal mehr nicht für die deutsche Fußballnationalmannschaft nominiert. „Vielleicht muss ich mir einfach die Haare schneiden, um beachtet zu werden“, scherzte der Torwart von Borussia Dortmund nach dem Sieg gegen Nürnberg.
Dortmund.
Belustigt hat Roman Weidenfeller die Nominierung von Hannovers Ron-Robert Zieler für die deutsche Nationalmannschaft registriert. „Vielleicht muss ich mir einfach die Haare schneiden, um beachtet zu werden“, scherzte der Meisterkeeper nach dem Sieg gegen Nürnberg.
Es war in der 37. Spielminute, als sich Roman Weidenfeller das erste Mal lang machen musste und glänzen konnte. Der Schlussmann des deutschen Meisters parierte einen Lupfer von Nürnbergs Jens Hegeler mit den Fingerspitzen und verhinderte damit die Gästeführung beim 2:0-Sieg gegen die Franken.
BVB-Schlussmann sicherer Rückhalt
Einmal mehr spielte der Torwart des BVB zu null, einmal mehr wurde er nicht für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nominiert. Bundestorwarttrainer Andreas Köpke und Bundestrainer Joachim Löw entschieden sich unter der Woche für den 22-jährigen Nachwuchskeeper Ron-Robert Zieler von Hannover 96 als Ersatz für den Bayer-Keeper Rene Adler.
Für den 31-jährigen Weidenfeller ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar. „Vielleicht muss ich einfach meinen Rücktritt vor dem Eintritt bekannt geben“, so Weidenfeller süffisant. „Das hat ja schon mal jemand so geschafft. Vielleicht komme ich ja damit weiter.“
In der Meistersaison war Weidenfeller ein starker Rückhalt für seine Borussia. In 33 Spielen blieb der Schlussmann 14 Mal ohne Gegentor. Beim Fachmagazin Kicker bekam er eine sehr starke 2,76 für seine Saisonleistung und war damit hinter Köln Michael Rensing (nur 17 bewertete Spiele) auf Platz zwei. Zielers 17 Bundesligaspielen stehen 230 Partien von Weidenfeller gegenüber.
Köpke lobt Zieler
Doch Köpke lobte indes Zieler für seine bisherigen Auftritte im Oberhaus. „Er gehört mit seinen 22 Jahren zu der jungen Generation, die das moderne Torwartspiel verkörpern, das wir beim DFB wollen.“ Auch Weidenfeller sieht sich als „einen moderner Torwart, der mitspielt. Deshalb bin ich in der 38. Minute rausgelaufen“, erklärt Dortmunds Schlussmann. „Ich habe ja neulich irgendwo gelesen, dass es wichtig ist, dass man mitspielen kann.“
Und Weidenfeller spielte nicht nur in dieser Situation mit. „Vielleicht hat ja heute jemand mal das 1:0 für uns gesehen?“, fragt der Torhüter die Journalisten. „Ball abgefangen, abgeworfen, direkt zu Schmelzer und den Angriff zum 1:0 eingeleitet. Das ist doch auch modernes Torwartspiel.“
Weidenfeller ist nicht mehr enttäuscht
Löw und Köpke wollen aber nur noch die jungen Schlussleute. Die ter Stegens, die Zielers. Und man merkt Roman Weidenfeller an, dass er eigentlich nicht mehr drüber reden will. „Mittlerweile enttäuscht mich das nicht mehr“, so der BVB-Keeper. „Uns geht es hier bei Borussia Dortmund sehr, sehr gut. Natürlich wär die Nationalmannschaft das i-Tüpfelchen, aber mittlerweile – aus der Ferne betrachtet – kann man schon drüber lächeln.
Er haben früher schon immer mal ein Spruch auf den Lippen gehabt, der „eigentlich relativ böse ist“, aber den wolle er sich lieber verkneifen. Aber ganz ohne einen Spruch wollte der Torwart den Platz nicht räumen. „Vielleicht gibt es ja bald in irgendwelchen Jugendcamps noch weitere junge Torhüter, die dann eingeladen werden, wenn mal wieder einer ausfällt“ scherzte Weidenfeller. „Vielleicht sollte ich mir einfach die Haare schneiden. Oder vielleicht etwas zierlicher werden, ich weiß es nicht.“