Jetzt ist es doch passiert! Der erste Stein des großen Transferdominos ist gefallen. Mit der Verpflichtung von Ramy Bensebaini hat Borussia Dortmund monatelange Spekulationen beendet – und eine erste Baustelle im Kader geschlossen.
Damit ist es aber noch lange nicht getan. Nach der verpatzten Meisterschaft muss Sportdirektor Sebastian Kehl noch an einigen Stellen nachbessern. DER WESTEN wirft einen Blick auf die größten Problempunkte im Kader von Borussia Dortmund.
Borussia Dortmund: Bellingham-Erbe steht über allem
Überstrahlt wird die anstehende Transferperiode selbstverständlich von Jude Bellingham und dessen bevorstehendem Abgang. Drei Jahre lang diktierte ein Teenager das Geschehen im Mittelfeld des BVB. Talent, Einsatz, Wille – nicht wenige Fans halten Bellingham für den vielleicht krassesten Spieler, der je das schwarz-gelbe Trikot trug. Oder anders gesagt: Die Fußstapfen sind immens groß.
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Dabei schien Ersatz lange Zeit eigentlich klar. Bei Ajax Amsterdam spielt ein gewisser Edson Alvarez, den Borussia Dortmund gerne hätte. Weil dieser zwar ähnlich kämpferisch wie Bellingham ist, aber defensiver, ist der Mexikaner kein 1-zu-1-Ersatz. Daher sollte auch Enzo Le Fee kommen. Der Deal galt als sicher. Am Dienstag (6. Juni) dann der Schocker: Le Fee kommt doch nicht (hier mehr erfahren).
Ungewollt ist die größte Baustelle damit wieder offen. Sebastian Kehl und sein Team müssen nun genau überlegen, wer Bellingham im Mittelfeld beerbt.
Verlässliche Zentrale benötigt
Die zweite Baustelle im Spiel von Borussia Dortmund betrifft die Zentrale in der Offensive. Keine Frage, hier hat man mit Marco Reus, Julian Brandt oder Giovanni Reyna eigentlich herausragende Kicker – eigentlich. Denn das Trio bestach zuletzt vor allem durch stark schwankende Leistungen.
Um Meister zu werden, braucht der BVB aber einen Anker. In einem Spiel gegen Mainz hätte es einen Spieler gebraucht, der vorangeht, nicht den Kopf in den Sand steckt und vor allem gegen einen tief stehenden Spieler Chancen kreiert. Es waren diese Art von Punktverlusten, die am Ende die Schale kosteten, weshalb Kehl auch hier nachlegen sollte.
Borussia Dortmund: Kadertiefe ein Problem
Und dann ist da auch noch die zweite Reihe des BVB. Hatte Trainer Edin Terzic mit Verletzungen zu kämpfen, wurde es gerne mal eng. Einen oder zwei Ausfälle kann Dortmund verkraften – aber was, wenn mehr Spieler fehlen? Dann brauchte es manchmal kreative Lösungen.
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Um am Ende einer langen und kräftezehrenden Saison aber Titel zu holen, braucht Borussia Dortmund mehr Tiefe im Kader. Einen Back-Up-Stürmer hinter Sebastien Haller und Youssoufa Moukoko, einen Sechser, sollte Emre Can ausfallen, einen weiteren Außenverteidiger, weil Bensebaini es auch nicht allein richten kann – all das sind Positionen, denen weitere Verstärkung guttäte.
Dazu zählen auch die Außenbahnen, denn hinter Karim Adeyemi und Donyell Malen wird es schon dünn. Sebastian Kehl hat also einiges vor sich und muss den BVB-Kader dementsprechend kräftig umstrukturieren.