In wenigen Tagen ist es so weit. In Wembley trifft Borussia Dortmund auf Real Madrid. Für beide Seiten geht es nur um eines: Am Ende des Spiels den Champions-League-Pokal in die Höhe zu recken.
+++ Erst Titel, dann Abflug? Auf der Trainerbank könnte es zu Veränderungen kommen +++
Dabei sind die Rollen klar verteilt. Während Real wie immer als großer Favorit ins Finale geht, schreibt man Borussia Dortmund allenfalls Außenseiterchancen zu. Aber sind die Madrilenen wirklich unverwundbar? Keineswegs.
Borussia Dortmund sucht Schwachstellen
Wohl kaum einer hätte vor der Saison und schon gar nicht während der Hinrunde geglaubt, dass es der BVB ins Finale schaffen könnte. Doch während die Leistungen in der Liga stark schwankten, lief die Mannschaft von Edin Terzic in der Königsklasse stets zu Höchstform auf. Da bekamen Paris St. Germain, Atletico Madrid, AC Mailand oder Newcastle United zu spüren, wozu das Team fähig ist. Jetzt soll auch Real dran glauben.
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Die Königlichen gelten aktuell – wie so oft – als stärkste Mannschaft der Welt. Dennoch sind auch sie nicht unverwundbar, erklärt Real Madrid-Experte Nils Kern im Gespräch mit DER WESTEN. Kern ist Chefredakteur des Online-Portals „REAL TOTAL„. Als solcher beschäftigt er sich tagtäglich mit allem, was beim Final-Gegner von Borussia Dortmund passiert. Er weiß ganz genau, wie es um die Mannschaft bestellt ist. Er sieht zwei Schwachstellen.
Bitterer Ausfall für Real Madrid
Zum einen Eduardo Camavinga. Der Franzose muss seinen verletzten Landsmann Aurelien Tchouameni ersetzen. Während Tchouameni mit Positionstreue besticht, interpretiere Camavinga den Einsatz als „Sechser“ etwas aktiver.
„Er verlässt öfter die Position, lässt sich vom Gegner herauslocken“, erklärt Kern. „Wenn man es clever anstellt, kann man ihn dazu bringen, den Raum vor der Abwehr zu verlassen.“ Bedeutet für den BVB: Mit den entsprechenden Mitteln könnte man gefährliche Freiräume kreieren, die Spieler wie Julian Brandt oder Niclas Füllkrug ausnutzen könnten.
Borussia Dortmund: Füllkrug als Faktor?
Ebenso sei Madrid in der Innenverteidigung angreifbar, wenn Nacho Fernandez aufläuft. „Er ist im Aufbauspiel verwundbar. Wenn er spielerische Lösungen finden muss, dann kann man ihn zu Fehlern und Ballverlusten zwingen“, analysiert Kern. In dieser Saison habe es einige solcher Fehler gegeben, die zu Gegentoren führten. Für die Borussia heißt es als: anlaufen und den Spanier unter Druck setzen.
Zudem könnten gegen den verhältnismäßig kleinen Fernandez lange Bälle helfen. „Wenn man Niclas Füllkrug in Position bekommt, ist das auch ein Mittel“, meint der Real-Total-Chefredakteur.
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Allerdings darf man nicht vergessen: Real hat auch noch neun andere Spieler auf dem Feld. Insbesondere Antonio Rüdiger als Unterstützer von Nacho Fernandez hielt sowohl Harry Kane als auch Erling Haaland bei 0 Toren. Die Aufgabe für Borussia Dortmund ist als riesig – aber nicht unlösbar.