Mit seiner berüchtigten Spürnase holt Borussia Dortmund immer wieder Top-Talente. Doch jetzt nehmen immer mehr Juwele Reißaus. Nun bestätigte der BVB den nächsten schmerzhaften Abgang.
Wieder verliert Borussia Dortmund ein gefeiertes Talent. Nachwuchschef Lars Ricken betrauert den Abgang. Ist eine Transfer-Strategie schuld an der Juwel-Flucht?
Borussia Dortmund: Nächstes Top-Talent geht
„Es passiert selten, dass zwei Brüder so herausragendes Talent besitzen“, schwärmte Nachwuchskoordinator Lars Ricken vor knapp zwei Jahren über die Geschwister Göktan und Gökdeniz Gürpüz. Beiden wurde eine strahlende Zukunft in Dortmund vorausgesagt. Jetzt sind beide weg. Nach Göktan hat auch Gökdeniz die Reißleine gezogen. Wie Ricken gegenüber den „Ruhr Nachrichten“ bestätigt, geht der 17-Jährige zu Galatasaray Istanbul.
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Beide stammen aus dem Ruhrgebiet, kamen bereits als kleine Kinder 2016 zum BVB und beeindruckten in jedem Jugend-Jahrgang. So mancher Fan rieb sich bereits die Hände, freute sich, was da wieder für Talente auf die Bundesliga zurollen. Innerhalb von nur einem Monat ist das Gürpüz-Kapitel jetzt plötzlich vorbei.
Ricken: „Sehr schade für uns“
Eine kleine sechsstellige Ablösesumme tröstet über den Verlust kaum hinweg. Zuvor wechselte schon sein Bruder in die Türkei (Trabzonspor). „Sportlich ist sein Abgang sehr schade für uns“, gesteht Ricken. Und das gilt nicht nur für Gökdeniz Gürpüz.
Immanuel Pherai, Bradley Fink, Nnamdi Collins, Ansgar Knauff… die Liste der gefeierten Top-Talente, die in letzter Zeit ihren Abschied aus Dortmund forcierten, wird immer länger. Auch um Giovanni Reyna und Julian Rijkhoff gibt es Gerüchte, sie könnten noch diesen Monat verschwinden.
Konkurrenz-Situation immer schärfer
Woran liegt das? Hat eine Transfer-Strategie von Borussia Dortmund einen Einfluss auf die Juwel-Flucht? In den letzten Jahren hat Schwarzgelb immer häufiger Supertalente aus aller Welt bereits für die eigene U17 oder U19 eingekauft. Julian Rijkhoff ist einer von ihnen, kam aus Amsterdam. Weitere Beispiele sind Jamie Bynoe-Gittens und Jadon Sancho (beide ManCity), Giovanni Reyna (New York FC), Tom Rothe (St. Pauli) oder Bradley Fink (Luzern). Diesen Sommer holte man bereits Ousmane Diallo aus Alavez für die U19.
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Das kurbelt die Konkurrenzsituation in den höchsten Jugend-Jahrgängen mächtig an. Unweigerlich ziehen mehr Talente den Kürzeren, haben keine Chance mehr auf den großen Sprung zu den Profis. Eine Luxus-Situation für Edin Terzic – die aber immer häufiger zum Verlust großer Juwele führt. Obendrein leiden darunter die Talente aus der Region, die teils seit vielen Jahren in der BVB-Jugend spielen. So wie auch die Gürpüz-Brüder.