Seit der Gründung von RB Leipzig im Jahr 2009 steht Verein aus dem Osten Deutschlands tief in der Kritik. Aus diesem Grund gibt es immer wieder Schmähgesänge und Plakate gegen die roten Bullen – auch von den Fans von Borussia Dortmund.
Am vergangenen Spieltag gab es nun allerdings nicht nur Kritik am Verein RB Leipzig, sondern besonders auch gegen Sportchef Max Eberl. Zu dieser hat sich nun Sebastian Kehl von Borussia Dortmund geäußert.
Borussia Dortmund: Kehl erinnert an Enke
Am Samstag (04. Februar) gastierte RB Leipzig beim 1. FC Köln. Aufgrund der Schmähplakate der Kölner Fans, unter anderem gegen Max Eberl, rückte das sportliche Geschehen allerdings schnell in den Hintergrund. „Wir hatten das Thema Robert Enke vor vielen, vielen Jahren. Ich glaube, wenn man sich ab und an mal daran erinnert, was es mit den Menschen macht, dann würde ich schon gerne mal zur Besinnung aufrufen“, kritisiert BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl bei „Bild“.
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„Wenn er solche Sachen über sich lesen und hören muss, dann ist das für mich nicht tragbar“, ergänzt er anschließend. Der gezogene Vergleich könnte dabei stärker kaum sein. Nachdem Robert Enke an Depressionen erkrankte nahm sich der ehemalige Fußballer am 10. November 2009 selbst das Leben.
Köln Fans in der Kritik
Im Januar 2022 war Max Eberl von seinen Tätigkeiten bei Borussia Mönchengladbach aufgrund eines Burnouts und weiterer gesundheitlicher Probleme zurückgetreten. „Mich würde interessieren, ob diese Menschen wissen, was Burnout genau bedeutet. Burnout heißt, dass sich Menschen verausgaben, bis sie nicht mehr können und über diesen Punkt hinaus“, kommentierte der neue Sportchef von Leipzig die Anfeindungen gegen seine Person.
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Manchen Menschen, die von der Krankheit betroffen wären, „ertränken das in Alkohol, manche nehmen Drogen, manche bringen sich um. Das ist die harte Wahrheit“, schildert Eberl. Die Aktionen, wie sie die Köln Fans machten, hätten des Weiteren noch negative Folgen für die Gesellschaft. „Nicht nur ich war krank. Es gibt viele andere Menschen, die diese Themen haben. Und wenn du dauernd in der Öffentlichkeit damit konfrontiert wirst, dass du da lächerlich gemacht und verhöhnt wirst, ist mir klar, dass sich die Menschen nicht hinstellen und sagen: ‚Hör zu, ich bin krank’“, wird Eberl deutlich.
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Er selbst habe sich aus seiner Krankheit rausgekämpft und deswegen betont er: „Diese Chance hat jeder andere Mensch auch. Ich will zeigen, dass das möglich ist, und auch zeigen, dass es Stärke bedeutet, Schwäche zuzugeben“. Eine wichtige Botschaft, die es in die Welt zu tragen gilt.
>>Anmerkung der Redaktion
Zum Schutz der betroffenen Familien berichten wir normalerweise nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.
Wer unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet oder jemanden kennt, der daran leidet, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.