Lange Zeit sah es nach einer dieser Champions-League-Nächte für Borussia Dortmund aus: Die Mannschaft von Nuri Sahin machte bei Real Madrid in der ersten Halbzeit ein Riesen-Spiel. Zur Pause lag der BVB mit 2:0 vorne, das Bernabeau war in schwarz-gelber Hand.
Doch in Halbzeit zwei änderte sich das ganze komplett. Aus einem 0:2 machten die Königlichen ein 5:2. Borussia Dortmund bekam keinen Zugriff mehr und hatte der enormen Qualität der Hausherren nichts entgegenzusetzen. Dies geht mitunter auf die Kappe vom Trainer.
Borussia Dortmund: Sahin-Einwechslung als Knackpunkt?
Bis zur 60. Minute führte der BVB bei den Königlichen und machte über weite Strecken ein sehr, sehr gutes Spiel. Hinten hat man zwar ab und zu die an oder andere Chance zugelassen, doch nach vorne konnte man ebenfalls immer wieder kleine Nadelstiche setzen und nutzte die eigenen Chancen eiskalt.
Dieses Bild hat sich in Habzeit zwei mit jeder Minute mehr verändert. Denn der BVB hat ab der 55. Minute sowohl die Grundformation als auch die Herangehensweise geändert. Sahin brachte Waldemar Anton für den Torschützen Jamie Gittens.
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Im Interview bei „Amazon Prime“ erklärte Sahin später, dass man mit der Anton-Einwechslung noch mehr defensive Kompaktheit bringen wollte. Die Abstände in der Abwehr sollten kleiner werden und besonders die Außenbahnen sollten zugemacht werden. Dies sei schon in der Pause besprochen worden.
TV-Experte Kramer kritisiert Sahin
Allerdings ging der Plan nach hinten los. Denn Real schnürte den BVB, der sich vermehrt auf die Defensive konzentriert hatte, immer mehr ein. In der Folge folgte eine Chancenflut, die zu satten fünf Gegentore in Halbzeit zwei führte. „Der Schlüssel in Partien gegen große Gegner mit einer 2:0-Führung ist nicht, sich hinten reinzustellen. Der Schlüssel ist der Ballbesitz. Damit ziehst du einer Top-Mannschaft den Zahn“, erklärte Christoph Kramer bei „Amazon Prime“.
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„Natürlich hat die Umstellung nicht funktioniert. Ich glaube aber nicht, dass es am Systemwechsel oder an den Wechseln gelegen hat, sondern daran, dass uns der Zugriff gefehlt hat“, sagte Sahin selbst. Und doch wird er sich diese Kritik gefallen lassen müssen. Bis dahin machte sein Team nämlich ein richtig starkes Auswärtsspiel.