Der nicht gegebene Elfmeter für Borussia Dortmund war vielleicht der Aufreger des Spieltags. Schiedsrichter Sascha Stegemann entschied auf Weiterspielen, statt auf den Punkt zu zeigen. Eine Fehlentscheidung, die er sich im Nachgang selbst eingestand.
Anschließend muss sich Stegemann heftigen Drohungen aussetzen. Diese haben den Unparteiischen dazu veranlasst, besondere Maßnahmen zu ergreifen. Dies bestätigte er im „Doppelpass“.
Borussia Dortmund: Strafanzeige und Polizeischutz
Nach seinem Fehler beim Bundesligaspiel zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund hat Schiedsrichter Sascha Stegemann ernstzunehmende Drohungen erhalten. Ihm und seiner Familie sei „sehr konkret gedroht“ worden, erklärte der 38-Jährige am Sonntag (30. April) im „Sport1-Doppelpass“. „Deswegen habe ich mich leider dazu veranlasst gesehen, entsprechend Strafantrag zu stellen, sodass jetzt auch zeitliche Schutzmaßnahmen im Raum stehen“, fügte er hinzu.
Diese waren auch deutlich zu erkennen: Im Hintergrund der Doppelpass-Übertragung war immer wieder ein Mann in Polizei-Uniform zu sehen. Wie es für Stegemann nun weitergeht und ob er in dieser Saison noch einmal zum Einsatz kommen wird, ist aktuell noch unklar. Das Wichtigste sei für ihn zunächst erst einmal, alles sacken lassen, zu analysieren und dann gemeinsam mit der Familie „einen groben Plan zu entwickeln“.
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Umso erstaunlicher ist es, dass sich der 38-Jährige, trotz der Drohungen, der ganzen Kritik und des großen Drucks, dennoch den Fragen stellte und sich in die Fußballrunde saß. Dieser Entscheidung ist definitiv Respekt zu zollen. Nach seinen Einschätzungen und den Erläuterungen rund um das Geschehene verließ Stegemann das Münchener Hotel am Flughafen umgehend.
Zuspruch vonseiten des BVB
Neben dem Statement von Borussen-Boss Hans-Joachim Watzke, in dem er betonte, dass „Anfeindungen solcher Art nicht tolerierbar sind“, gab es für den Unparteiischen auch von einigen Fans der Schwarz-Gelben Zuspruch. Stegemann verriet, dass er zwei BVB-Fans an der Bar getroffen habe. „Sie haben mir auf die Schulter geklopft und gesagt: ‚Weiter geht‘s’“, erklärte der Schiedsrichter.
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Die Geschichte rund um Sascha Stegemann zeigt erneut, wie viel Druck auf den Unparteiischen lastet. Aus einer Fehlentscheidung in einem Fußballspiel wird eine konkrete Bedrohung einer ganzen Familie. Ein Umstand, der, wie Watzke schon erwähnte, in keiner Weise tolerierbar ist.