Der Streit um einen möglichen Investoreneinstiegs bei der DFL eskaliert! Nach vielen Wochen der Fan-Proteste richtet sich nun erstmals einer der 36 Profi-Klubs gegen die DFL. Auch BVB-Boss Hans-Joachim Watzke steht mit in der Kritik.
Das Statement von Hannover 96 hat es in sich. Der Zweitliga-Klub erhebt schwere Vorwürfe gegen die DFL und greift die Führung rund um BVB-Boss Watzke heftig an. Der Verein fordert offen, dass sich die DFL neu aufstellen soll.
Hannover 96 schießt gegen BVB-Boss Watzke und Co.
Die Führung von Hannover 96 hat massive Vorwürfe gegen die Deutsche Fußball Liga erhoben und einen „personellen als auch strukturellen Neuanfang“ beim Dachverband der 36 deutschen Profiklubs gefordert. Die DFL gefährde „durch die bewusste Untätigkeit“ den Bestand der 50+1-Regel im deutschen Fußball, heißt es in der veröffentlichen Stellungnahme des Vorstands und des Aufsichtsrats des Traditionsklubs.
Hintergrund des 96-Statements ist die umstrittene Abstimmung über den Einstieg eines Investors bei der DFL, die bei einer Mitgliederversammlung im Dezember exakt die benötigte Zwei-Drittel-Mehrheit von 24 Pro-Stimmen erhielt. Hannovers Vereinsführung hatte Profifußball-Geschäftsführer Martin Kind angewiesen, gegen den Investoreneinstieg zu stimmen. Dies tat er jedoch nicht. Die Abstimmung ging dennoch durch und wurde von der DFL als zulässig erklärt.
++ Attacke auf DFL! Profi-Klub mit schweren Vorwürfen: „Abstimmung ist unzulässig“ ++
„Der Beschluss der DFL ist nicht wirksam, was mittlerweile auch zahlreiche Sportrechtsexperten bestätigen, weil die DFL-Verantwortlichen die eigene Satzung betreffend der 50+1-Regel missachten und das uneingeschränkte Weisungsrecht des Muttervereins nicht sichergestellt, sondern sogar proaktiv selber eingeschränkt haben“, schreibt der Mutterverein Hannover 96.
96 fordert „personellen Neuanfang“ bei der DFL
Im Zuge der heftigen Vorwürfe betont der Profi-Klub in seinem Statement auch, dass die derzeitigen Strukturen der DFL keineswegs Bestand haben dürfen. „Die Verantwortlichen in der DFL handeln seit zweieinhalb Jahren wissentlich entgegen ihrer eigenen Satzung. Die Folge daraus kann nur ein sowohl personeller als auch struktureller Neuanfang sein, damit die 50+1-Regel tatsächlich umgesetzt und in ihrer Existenz nicht weiter bedroht wird“, so Hannover 96.
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Mit diesem Statement schießt der Klub auch gegen BVB-Geschäftsführer Watzke. Der 64-Jährige ist als Sprecher des Präsidiums der DFL e.V. und als Aufsichtsratsvorsitzender der DFL GmbH ein führender Kopf in dem Investoren-Prozesses. In der Aufforderungen nach einem Neu-Anfang in der DFL impliziert der Klub auch den Rücktritt Watzkes.