Im Alter von nur 53 Jahren ist am Sonntag Ex-Nationalspieler Wolfram Wuttke gestorben. Zuletzt lag Wuttke in einer Lüner Klinik im Koma.
Lünen/Castrop-Rauxel.
Der frühere Fußball-Nationalspieler Wolfram Wuttke ist im Alter von 53 Jahren gestorben. Dies bestätigte sein Sohn Benjamin am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Wuttke lag zuletzt wegen multiplem Organversagen in einer Klinik in Lünen im Koma und starb dort am frühen Sonntagmorgen. Darüber hatte zunächst die „Bild“-Zeitung berichtet.
Wuttke wurde 1961 in Castrop-Rauxel geboren und lebte zuletzt in Selm im Kreis Unna. Seine Fußballer-Karriere führte ihn zunächst von der SG Castrop-Rauxel in die Jugendabteilung auf Schalke.
Danach spielte der Stürmer für Borussia Mönchengladbach, den Hamburger SV, den 1. FC Kaiserslautern und den 1. FC Saarbrücken. Er bestritt zwischen 1979 und 1993 299 Bundesliga-Partien (66 Tore). Zudem absolvierte er vier Länderspiele. Mit der deutschen Olympia-Auswahl gewann er 1988 in Seoul die Bronzemedaille. Später trug er noch das Trikot des spanischen Zweitligisten Espanyol Barcelona und des 1. FC Saarbrücken.
Streitsüchtiger und genialer Spieler
Bekannt wurde Wuttke vor allem durch seine raffinierten Schüsse und Pässe mit dem Außenrist – und Streitigkeiten mit seinen Trainern: Jupp Heynckes verpasste er einst den Spitznamen „Osram“, weil der so schnell einen roten Kopf bekam.
1993 musste er seine Karriere nach einem Schulterbruch beenden. Danach versuchte er weiter, im Fußballgeschäft zu bleiben und trainierte die Amateurclubs TuS Haltern und TSV Crailsheim. Im Jahr 2000 war Wuttke an der für Männer seltenen Krankheit Brustkrebs erkrankt, überstand dies jedoch.
Eins der größten Talente im deutschen Fußball
„Der 1. FC Kaiserslautern trauert um Wolfram Wuttke, der in der Nacht in einem Krankenhaus in Lünen verstarb. Unsere Gedanken sind bei seinen Angehörigen und Freunden“, schrieb der FCK auf seiner Facebook-Seite. Bei den „Roten Teufeln“ hatte er sich mit Trainer Gerd Roggensack zerstritten und war in der Spielzeit 1989/90 suspendiert worden. Wuttke galt lange als eines der größten Talente im deutschen Fußball. (dpa)