Siegen-Wittgenstein/Olpe.
Der Basketball im Sieger- und Südsauerland ist schwer erschüttert worden. Der Basketballkreis Wittgenstein-Siegen-Olpe (WiSiO) hat mit sofortiger Wirkung seinen Spielbetrieb eingestellt. Darüber hat Kreisvorsitzender Sebastian Hilkenbach (Olpe) die Vereine am vergangenen Samstag informiert. „Der WiSiO ist“, schreibt Hilkenbach auf der Kreis-Homepage, „nicht mehr für die Funktionen des Basketballkreises in den politischen Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe zuständig“. Betroffen sind alle Spielklassen im Erwachsenen- und Jugendbereich.
Hintergrund dieser drastischen Entscheidung ist ein Rechtsstreit zwischen dem Westdeutschen Basketballverband (WBV) und dem Basketballkreis Südwestfalen, der 1980 als Basketballkreis Siegen/Wittgenstein in Kreuztal-Fellinghausen gegründet wurde. Die Gründungsvereine waren TV Laasphe, TuS Fellinghausen und TV Jahn Siegen. 1987 trat der TV Olpe dem Basketballkreis Siegen/Wittgenstein bei. Seit 1988 trägt der Kreis deshalb den Namen Basketballkreis Südwestfalen und unternahm mit einstmals 13 angeschlossenen Vereinen den Versuch, den Basketballsport in der Region populärer zu machen. Dennoch entzog der WBV diesem Konstrukt 2010 die „Eigenschaften eines Basketballkreises“ und übertrug sie dem Basketballkreis WiSiO, der seitdem den Spielbetrieb mit Auf- und Abstieg organisiert.
Gegen die WBV-Entscheidung aus 2010 führte der Vorsitzende des Basketballkreises Südwestfalen, Thomas G. Sokollik, Klage. Im März 2014 wurde dem Kreuztaler vor dem Landgericht Duisburg Recht zugesprochen. Der WBV legte Berufung ein, zog diese jedoch mangels Aussicht auf Erfolg vergangene Woche vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf zurück und machte damit das Duisburg-Urteil rechtskräftig. „Der WBV hätte uns die Hoheitsrechte nie nehmen dürfen“, sagt Sokollik, dessen Telefon seit dem letzten Wochenende nicht still steht.
Sokollik stellt Ultimatum
Am Dienstag will sich Sokollik, der dem Basketballkreis Südwestfalen seit 28 Jahren vorsteht, zu den Konsequenzen des Urteils äußern. Und er stellt dem WBV ein Ultimatum: „Wenn sich der Verband nicht bis Dienstag offiziell erklärt, wie es weiter gehen soll, stellen wir einen Antrag auf einstweilige Verfügung. Auch Schadenersatzforderungen sind nicht ausgeschlossen.“