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Deutschland-Achter feiert goldene Abschiedsparty

Deutschland-Achter feiert goldene Abschiedsparty

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Der Deutschland-Achter ist nach 24 Jahren wieder auf dem Olymp angekommen. Aber in der Besetzung des olympischen Finales wird das Paradeboot wohl nie wieder fahren.

London. 

Der Deutschland-Achter rockte das Deutsche Haus in London, doch die große Feier nach dem ersten Olympiasieg seit 24 Jahren dürfte zugleich eine Abschiedsparty gewesen sein. Die schier unbezwingbare Crew um Schlagmann Kristof Wilke (Radolfzell) wird in der Besetzung des olympischen Endlaufs wohl nie wieder fahren. Die Mehrzahl der Athleten widmet sich nun erst einmal Studium oder Beruf.

Trainer Wilke und Steuermann Sauer bleiben – was wird aus den acht Schlagmänner?

„Wir werden einen neuen Achter aufbauen müssen. Ob wir wieder so eine Ausnahmemannschaft bekommen, wird sich zeigen“, sagte Martin Sauer. Der Steuermann aus Berlin wird auch weiterhin den Ton im Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes (DRV) angeben. Er habe noch nicht mit dem Gedanken gespielt, die Steuerseile an den Nagel zu hängen, sagte Sauer.

Erfolgstrainer Ralf Holtmeyer denkt ebenfalls nicht an Rücktritt. Auf den 56-Jährigen kommt die schwere Aufgabe zu, einen neuen starken Achter zu formen. Dabei muss er sich wohl auch einen neuen Schlagmann suchen. „Ab Oktober muss ich mich erst einmal meinem Master-Studium widmen. Was danach passiert, weiß ich noch nicht. Der olympische Zyklus ist aber eigentlich der Rhythmus für einen Randsportler“, sagte der 27-jährige Wilke.

Ein Rückblick auf den Gold-Achter von 1988 gibt ihm recht. Nach dem Triumph in Seoul saß im Jahr darauf lediglich noch einer der Erfolgsruderer im Boot. „Einige von uns werden eine Entscheidung treffen müssen“, sagte der Rendsburger Florian Mennigen, mit 30 Jahren der „Oldie“ im Achter. Ebenso wie Filip Adamski (29/Mannheim) wird Mennigen wohl nicht bis zu den Sommerspielen 2016 in Rio weitermachen.

An Bewerbern mangelt es dem DRV nicht

Bange wird Mennigen beim Blick in die Zukunft des seit vier Jahren in 36 Rennen ungeschlagenen DRV-Paradebootes aber nicht. „Einen Achter zusammenzustellen, ist nie eine einfache Aufgabe. Aber die Leistungsdichte ist unglaublich hoch. Wir haben einen starken Vierer und einen starken Zweier“, so Mennigen. Im Vorfeld von London drängte ein Kreis von 20 Athleten in das deutsche Großboot.

Deshalb bleibt auch Martin Sauer gelassen. „Die Jüngeren haben nun die Chance. Vielleicht bleiben aber auch vier, fünf Athleten des Achters zusammen“, meinte Sauer. Und genoss die goldene Abschiedsparty. (sid)