Fußball-Frankreich diskutiert derzeit über ein Enthüllungsbuch. Der Titel des Werkes: „Je suis le footballeur masqué“ – „Ich bin der maskierte Fußballer“. Abgerechnet wird mit der Balltreter-Branche. Gnadenlos. Unerbittlich. Kaltblütig. Vor allem: Anonym.
Der Autor traut sich nicht, seinen Namen zu nennen. Ein bisschen Häme hier, zwei, drei prominente Namen da, pikante Kleinigkeiten dort – da lassen wir die Maske lieber auf. Zwar gibt er Details aus seinem Leben preis – so will er französischer Nationalspieler gewesen sein und unter Vertrag bei Olympique Marseille und Paris St. Germain gestanden haben – legt aber auch falsche Fährten, damit man ihm bloß nicht auf die Schliche kommen kann.
Das mag den Reiz erhöhen, ist aber irgendwie albern. Andere sagen: Feige. Und auch keine neue Idee. Hat in England auch schon mal einer gemacht. Der nannte sich „Secret Footballer“, was im Grunde das Gleiche meint: Ätsch, ich sag nicht, wer ich bin.
Der maskierte Franzose also lästert und schimpft, über Geldgier und mangelnde Kameradschaft, über Ruhm und Macht und falsche Freunde.
Nur eine Sache findet er gut. Richtig, richtig gut. Die deutsche Bundesliga. Jürgen Klopp. Bayern München. Die Nationalmannschaft. Alles und alle top.
Gespielt hat er hier allerdings nie. Aber es soll so sein. Hat ihm wohl einer geflüstert. Vermutlich einer mit Maske. Anonym.