Die vielen verschiedenen Gesichter des Weihnachtsfestes
Auf der ganzen Welt wird Weihnachten gefeiert. Doch nicht überall läuft das Weihnachtsfest gleich ab: In Italien bringt die Hexe die Geschenke, und in Finnland geht es zum Feiern auf den Friedhof. Eine Übersicht über Weihnachtsbräuche in Europa.
Essen.
Andere Länder, andere Sitten – überall in Europa wird Weihnachten gefeiert, doch die Bräuche, Lieder und Geschichten im Advent und zum Heiligen Abend sind sehr unterschiedlich.
Dänemark: Kleine Kobolde feiern mit den Kindern
In Dänemark brennen die Kinder in der Adventszeit Tag für Tag eine Kalenderkerze ab. Bis zum Heiligen Abend vertreiben die „Julenisser“, kleine Kobolde, den Kindern und Erwachsenen mit lustigen Streichen die Wartezeit. Am Weihnachtsabend fasst man sich an den Händen und tanzt um den Weihnachtsbaum.
England: Am Heiligen Abend gibt es Truthahn und Pudding
In England wird das Weihnachtsfest am 25. Dezember gefeiert. Am Abend zuvor hängen die Kinder ihre Strümpfe für die Geschenke auf. Das Weihnachtsmenü besteht traditionell aus Truthahn, Fleischpasteten und Weihnachtspudding, in dem eine Silbermünze versteckt ist. Das Festmahl wird sehr fröhlich mit Weihnachtskrachern gefeiert.
Finnland: Die Friedhöfe verwandeln sich in ein Lichtermeer
In Finnland beginnen die Feierlichkeiten mittags am 24. Dezember, wenn in Turku der traditionelle Weihnachtsfriede ausgerufen wird. Der Tag des Heiligen Abends ist auch dem Gedenken an die Toten gewidmet. Ein Besuch auf dem Friedhof ist fester Bestandteil. In der Nacht verwandeln sich die Friedhöfe Finnlands in ein Lichtermeer.
Griechenland: Vassilius legt den Kindern Geschenke vors Bett
In Griechenland ziehen die Kinder zwischen dem Heiligen Abend und dem Dreikönigsfest am 6. Januar von Tür zu Tür und singen. Auf dem Lande werden zwölf Nächte lang Weihnachtsfeuer zum Schutz vor Kobolden angezündet. Statt Weihnachtsbäumen werden Miniaturboote geschmückt. Der Heilige Vassilius legt den Kindern am Neujahrstag die Geschenke vor ihr Bett.
Weihnachtsbräuche von Italien bis Spanien
In Italien wird die Weihnachtszeit vom 8. Dezember bis zum 6. Januar gefeiert. Neben dem Weihnachtsbaum spielt in der Dekoration vor allem die Krippe eine wichtige Rolle. Das Christkind wird erst am Heiligen Abend hineingelegt. In einigen Gegenden öffnen die Kinder die Geschenke am 24. Dezember nach Mitternacht, in anderen am Morgen des 25. Dezembers. In der Nacht zum 6. Januar kommt die gute Hexe „Befana“ und füllt die Strümpfe der guten Kinder mit Süßigkeiten, der bösen Kinder mit Kohle.
Polen: Festmahl beginnt mit dem ersten Stern am Nachthimmel
In Polen fasten die Menschen tagsüber am 24. Dezember und beginnen abends mit dem Festmahl, sobald der erste Stern am Nachthimmel erscheint. Es wird ein zusätzliches Gedeck für unerwartete Gäste aufgelegt. Die Geschenke werden vom jüngsten Familienmitglied verteilt – es wird nicht verraten, von wem die Präsente stammen.
Schweden: Die älteste Tochter wird zur Königin des Lichtes
In Schweden ist neben dem Heiligen Abend auch der 13. Januar wichtig: Es wird der Heiligen Lucia gedacht, die Schweden im vierten Jahrhundert vor einer Hungersnot bewahrt hat. Morgens erscheint die älteste Tochter des Hauses, verkleidet als Königin des Lichtes Lucia, in einem weißen Gewand mit einem Buchskranz und Kerzen auf dem Kopf.
Spanien: Nach dem Essen in die Christmette
In Spanien wird nach dem Weihnachtsessen am Heiligen Abend die Christmette „Misa del Gallo“ (Hahnenmesse) gefeiert. Dabei wird des Hahns gedacht, der als erster die Geburt Christi verkündet haben soll. Die Weihnachtsfeierlichkeiten enden am 6. Januar, an dem die Heiligen Drei Könige den Kindern die Geschenke bringen.