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Warum ein Tagebausee in der Lausitz aussieht wie die Karibik

Warum ein Tagebausee in der Lausitz aussieht wie die Karibik

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ARCHIV - Azurblau schimmert das Wasser des Partwitzer Sees am 18.07.2017 nahe dem Ort Lieske (Brandenburg, Luftaufnahme mit einer Drohne). Der Partwitzer See, der in Brandenburg und Sachsen liegt, wird derzeit bekalkt und das Wasser ist dadurch azurblau gefärbt. Ein gutes Vierteljahrhundert nach dem Fall der Mauer zieht es die Brandenburger und Berliner in den Ferien oder beim Kurzurlaub nicht mehr unbedingt in die Ferne: Etwa jeder Fünfte bleibt in den heimischen Regionen. (zu "Urlaub in der Heimat - Seenspaß und Eselreiten" vom 20.07.2017) Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: dpa
Herrlich türkisblaues Wasser. Nein, nicht Karibik – sondern Lausitz. Was ist der Grund für den Farb-Effekt im Partwitzer See?

Elsterheide. 

An einem Badesee in der Lausitz reibt sich zurzeit so mancher die Augen. Türkisblaues Wasser – ein bisschen Karibik-Flair mitten in Deutschland. Grund für die besondere Farbe des Partwitzer Sees sind Arbeiten des Bergbausanierers Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV). Die Wasserqualität soll durch die Zugabe von Kalkprodukten verbessert werden.

Der künstliche See, der auf der Landesgrenze zwischen Sachsen und Brandenburg liegt, entstand in einer ehemaligen Braunkohlegrube, dem Tagebau Skado. Dieser war bereits zu DDR-Zeiten stillgelegt worden. Das Loch wurde mit den Jahren geflutet, der Partwitzer See hat heute eine Fläche von 1100 Hektar.

Farb-Effekt durch Kalk

Seit einiger Zeit fährt ein Gewässerbehandlungsschiff auf einem Teil des Partwitzer Sees und bringt nach LMBV-Angaben Branntkalk, Kalkhydrat und Kalksteinmehl aus. Dadurch soll der ph-Wert verbessert werden.

Je nach Lichteinfall und Aussichtspunkt ist das türkisblaue Wasser besonders gut zu sehen. Laut LMBV vermuten Fachleute, dass der Farb-Effekt an bestimmten chemischen Verbindungen liegt, die durch die Zugabe von Kalk entstehen. Wenn sich dann später kleine Algen bilden, schlage die Farbe in das gewohnte dunklere Grünblau um.

In der Lausitz entsteht ein ganzes Seenland in ehemaligen Tagebaugebieten – insgesamt sollen es einmal mehr als 20 Gewässer mit insgesamt rund 14.000 Hektar Wasserfläche werden. (dpa)