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Velbert-Langenberg – Kleinstadt aus vergangener Zeit

Velbert-Langenberg – Kleinstadt aus vergangener Zeit

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Eingebettet zwischen Feldern, Wald und Wiesen liegt am Nordrand des Niederbergischen Landes Velbert-Langenberg. Charakteristisch für den Ort sind die alten Fachwerkhäuser mit Schieferfassaden und Sprossenfenstern von denen 136 unter Denkmalschutz stehen.

Velbert-Langenberg. 

Langenberg, seit 1975 zur Stadt Velbert gehörend, liegt am Nordrand des Niederbergischen Landes. Das ist unweit der alten Kulturgrenze zwischen Franken und Sachsen am Zusammenfluss von Deilbach und Hardenberger Bach.

Eingebettet in üppig-grüne bergige Natur, zwischen Feldern, Wald und Wiesen hat sich der Ort mit Fachwerk, Schieferfassaden, Sprossenfenstern mit Klappläden im bergischen Grün, verwinkelten Gassen und Kopfsteinpflaster seine Eigenart behalten und besitzt mit eines der bedeutendsten und am besten erhaltenen kleinstädtischen Ortsbilder in NRW. Info

Der Stadtgrundriss ist weitgehend erhalten, 136 Häuser unter Denkmalschutz gestellt und weitgehend erhalten, die meisten davon behutsam und fachgerecht restauriert.

Ein unternehmensfreudiger Kaufmannsort

Langenberg wird erstmals in den um 1220 anzusetzenden Vogteirollen des Grafen Friedrich von Isenburg-Altena genannt, gehört später zur Herrschaft Hardenberg. 1280 wird die Ortschaft am Deilbach, der Stammesgrenze zwischen Franken und Sachen, genannt. Jahrhundertelang trennte dieser Bach das Bergische vom Märkischen (Sauer-)Land. Mit dieser gelangte Langenberg 1354 in den Besitz der Grafen von Berg.

Die karge Landwirtschaft zwang zu besonderem Gewerbefleiß und ließt nach dem gewährten Privileg des Leinengroßhandels einen unternehmesfreudigen Kaufmannsort entstehen. Über die Hausweber – fast jede Familie besaß einen oder mehrere Webstühle – entwickelte sich eine Textilindustrie, die sich später hauptsächlich der Seidenverarbeitung widmete. Info

Langenberg hatte zwölf Millionäre

1738 wurde Langenberg selbstständig. Langenberger Kaufleute besonders standen dem Eisenbahnpionier Friedrich Harkort 1830 zur Seite beim Bau der Pferdeschleppbahn vom Himmelsfürsten- Erbstollen bei Essen-Kupferdreh bis Nierenhof, die 1831 den Namen „Prinz-Wilhelm- Bahn“ erhielt.

Immerhin hatte Langenberg zwölf Millionäre aus der Branche der Band- und Seidenweber. 1829 erfolgte der Anschluss an die Eisenbahn für den Güterverkehr, 1847 für den Personenverkehr. 1856 wurde Langenberg zur Stadt erhoben. Buchtipp

Velbert-Langenberg – Sehenswertes beim Stadtrundgang 

P Parkhaus Altstadt, Wiemerstraße

1. Vereinigte Gesellschaft : 1894 im Neurenaissancestil erbaut, Backsteingebäude mit Putzgliederung, innen sind prachtvolle Gesellschaftsräume. Bis heute Sitz des 1798 von 11 akademischen Herren „zur gesellschaftlichen Unterhaltung“ gegründeten Clubs, widmete sich später wohltätigen und kulturellen Aufgaben: zahlreiche Stiftungen wie Armen-, Krankenhaus, Volksbücherei, Friedhofskapelle sowie ein Chor und Orchester.

2. „Haus Lipses“ von 1780 mit Bergischem (geschweiftem) Giebel; zeigt die Formen des bergischen Spätbarock, Aufzugbalken im Speicher, 1804 reiste der Erbauer, ein wohlhabender Fabrikant, mit einer sechsspännigen Kutsche zur Kaiserkrönung Napoleons nach Paris.

3. Bürgerhaus: ein gewaltiges, burgartiges Gebäude aus behauenem Naturschein, seinerzeit ein „kleines“ Geschenk der Seidenfabrikaten Adalbert und Sophie Colsman an die Bürgerschaft . Grundsteinlegung 17. Nov. 1913, Ende 1916 (mitten im Ersten Weltkrieg!) fertiggestellt. Innen: das „Bergische Zimmer“, heute ein Trauzimmer, und der Große Saal mit reicher Deckenmalerei, Orgel (seltene Jugendstil-Formen), 1,5 Tonnen schwerer Leuchter und bunten Glasfenstern ( Jugendstil).

4. „Nathanplatz“: hier war das ehem. jüdische Viertel Langenbergs, u.a. das Haus der Familie Nathan; eine Gedenktafel erinnert an das Schicksal der Juden.

5. „Oberstes Pastorat“: Der Name erinnert an das vom Pastor selbst bewirtschaftete Widumsgut; nach Inschrift im Türsockel 1776 erbaut, bis Ende 19. Jh. Wohnung der Langenberger Pfarrer; bei der Restaurierung wurde die ursprüngliche Raum- und Fassadengliederung wieder hergestellt.

6. „Rosenhaus“ (n.d. Besitzer Dr. Rosen) von 1780, im 15. Jh. erstmals erwähnt, mit zierlichen Elementen des Bergischen Rokoko wie geschwungenen Linien, muschelähnlichen Formen geschmückt; Geheimzimmer, in dem die Mädchen vor Soldaten versteckt wurden, seit 1949 ein Hotel-Restaurant. Info

7. Alte Ev. Kirche, barocke Emporenkirche von 1725/26 anstelle der alten, urspr. dem hl. Lambertus geweihten Kirche. Die dreischiffige Bruchstein-Halle und der Westturm, von einer „Welschen Haube“ bekrönt, wurden 1751 vollendet. Innen ein hölzernes Kreuzrippengewölbe auf dünnen Säulen und einer dreiseitig umgeführten Empore. Dazu eine Kanzel (1731) mit freistehendem Kanzelkorb, mit dem Treppenaufgang durch eine Brücke verbunden, darunter der Abendmahltisch. Qualitätsvolles Schnitzwerk in den Füllungen des Kanzelkorbes und der Brüstungen. Messingschilder und eingeschnitzte Namen weisen die gekauft en Bankplätze für die Bürger aus.

8. „Wateler Mühle“, Heller Straße, erstmals erwähnt in dem Jahr, als Columbus Amerika entdeckte – 1492; die eigentliche Mühle wurde 1873 abgebrochen, der Mühlenteich zugeschüttet. Das heutige Gebäude stammt aus dem 17./18. Jh., eine Besonderheit in Langenberg ist der mit Holzschindeln verkleidete Südgiebel.

9. Haus „Kopes“ von 1602, früher ein Kaufhaus (Besitzer Meyberg), ein massives Steinhaus, über dessen Grabstein-Treppe man in den Keller des Hauses steigt. Gebr. Meyberg waren die Initiatoren der Deilbachtal- Eisenbahn (1829). Info

10. „Haus vor dem Stiege“: Name verweist auf einen Übergang über den Deilbach, heute befindet sich hier eine Straßenbrücke. Früher in dem Gebäude eine Gaststätte, die den Kohlentreibern aus dem Ruhrtal als Rast diente, bevor sie ihren Weg fortsetzten.

11. Kath. Kirche St. Michael 1899 in neugotischen Stilformen von dem Essener Architekten Prill erbaut. 12. Event-Kirche Langenberg, Donnerstraße, mit außergewöhnlichem Ambiente für Veranstaltungen aller Art.

Velbert-Langenberg – Empfehlungen in der Umgebung 

-Bismarckturm ( Aussichtsturm), Hordtstr. 18: Blick auf das Ruhrgebiet und Bergisches Land; Kontakt Restaurant „Am Bismarckturm“, Tel. 02052/5143, Ö: mi–so ab 11 Uhr, mo, di: Ruhetag

-Waldlehrpfad und Waldkletterpark am Bismarckturm, 38 Tafeln informieren über heimische Flora und Fauna, Info: www.wald-abenteuer.de

-Sender Langenberg: WDR-Sendeanlage, 301 m hoch, auf dem Hordtberg; ging 1927 erstmals auf Sendung; rundum Wanderwege.

Info-Wallfahrtsort Neviges mit Mariendom (1968) mit Rosenfenster, histor. Altstadt rund um den Kirchplatz

-Schloss Hardenberg mit Vorburg: ehem. Wasserschloss (13. Jh.), mit Kasematten und Wehrtürmen

-Windrather Tal: Schwerpunkt des ökologischen Landbaues der Region mit fünf alten Fachwerkhöfen öffnen als Hofläden ihre Pforten für den Einkauf: frisches Gemüse, Äpfel, Kartoffeln, Getreide, Fleisch, Wurst, Schinken, Frischmilch und Milchprodukte, www.biohoefe-windrathertal.de

-Velbert mit Christuskirche ( Jugendstil), Alte Kirche Velbert, Der Offers und Siedlung Langenhorst

-Baden im „Nizzabad“: modernes Hallenbad und Wellenbad in Langenberg oder „Panoramabad in Neviges“

-Stadt Essen mit Baldeneysee und Villa Hügel

-Stadt Mettmann mit Neandertal-Museum

Regelmäßige Veranstaltungen

  • KULTURinarisch – Kunst und Kultur in Gaststätt en (Juni/August)
  • Sommerfest mit Kunsthandwerkermarkt und verkaufsoffenem Sonntag (letztes WE August)
  • SATT Schul- & Amateur-Th eater-Treff en (Ende des Schuljahres)
  • Martinsmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag (WE vor Martinstag)