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Strandmuschel als Konkurrenz für Strandkorb bei Schutz vor Wind und Sonne

Konkurrenz für den klassischen Strandkorb

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Timmendorfer Strand. 

An die Nord- und Ostsee kommt man wegen der frischen Brise – und dennoch verleidet sie manchmal den Badespaß: Bläst sie zu stark, weht sie Handtücher davon und Sand in die Badesachen. Abhilfe schafft seit über 125 Jahren der Strandkorb, seinerzeit erfunden, um Badegäste vor der Sonne und vor dem Wind der deutschen See zu schützen.

Zunehmend populär werden seit einigen Jahren aber auch sogenannte Strandmuscheln, Plastikplanen in Muschelform, die denselben Zweck erfüllen. Allerdings ist ihre Nutzung an den meisten Seebädern nur an einigen Strandabschnitten gestattet.

Ästhetische Tradition

„Für viele Leute sind Strandkörbe eine optische und ästhetische Tradition“, sagt Christian Jaletzke, Tourismusleiter des Ostseebades Timmendorfer Strand in Schleswig-Holstein. „Deswegen haben wir einige Strandabschnitte, die nur für Strandkörbe freigegeben sind.“ Hinzu kommen noch wirtschaftliche Interessen, wie Jaletzke einräumt: Da die Vermieter der Sitzmöbel ihrerseits Pachtverträge mit der Kommune abgeschlossen hätten, fließe ein Teil der Tagesmiete von sieben bis neun Euro in die Gemeindekasse. Das bedeutet für Strandkorb-Freunde nicht nur, dass man unter sich bleibt, sondern auch: Ein Strandkorb lässt sich im Allgemeinen nicht kaufen, sondern nur mieten – nicht nur am Timmendorfer Strand. „Alle anderen Nord- und Ostseebäder handhaben das genauso“, sagt Jaletzke.

Der Strandkorb bietet in der Regel einen uneingeschränkten Blick aufs Meer und zuverlässigen Windschutz: „Sollte der Wind doch einmal zu stark wehen, kann man einfach eine Klappe herunterziehen. Wir haben schon Veranstaltungen gehabt, bei denen wir Leuten im Februar ein Dinner serviert haben. Das funktioniert“, sagt Christian Jaletzke.

Strandmuschel nicht überall erwünscht

Wer auf eine Strandmuschel zurückgreift, muss damit rechnen, dass er damit nicht an jedem Strand erwünscht ist. Herausfinden lässt sich das in vielen Fällen nur über die jeweilige Gemeinde, eine zentrale Übersicht über die Baderegeln aller Nord- und Ostseestrände existiert nicht. Der Nachteil wird dadurch wettgemacht, dass eine Strandmuschel zumindest für regelmäßige Badegäste wesentlich preiswerter ist als ein Korb. Man bekommt sie für zwanzig bis dreißig Euro, manchmal sogar preiswerter, und der Anfangsinvestition steht eine dauerhafte Ersparnis gegenüber: „Eine Strandmuschel aufzustellen, ist grundsätzlich kostenfrei“, sagt Tourismusleiter Christian Jaletzke. Ein nachteiliges Verhalten gegenüber dem Wind kann er nicht feststellen. „Das kommt aber auch darauf an, wie man sie aufstellt“, sagt er.

Anders als Strandkörbe sind -muscheln zum Selbstaufstellen und erfordern manchmal etwas Geschick. Zudem sollten Verbraucher beim Kauf darauf achten, dass der Hersteller für das Gewebe einen möglichst hohen Lichtschutzfaktor angibt.

Wer sich nicht zwischen Strandkorb und Strandmuschel entscheiden kann, für den kennt Jaletzke noch einen dritten Weg: nichts von beidem. „Ich persönlich freue mich immer über Wind. Wir leben hier an der Küste, da gehört das einfach dazu“, sagt er. (dapd)