In unserer Interview-Serie berichten Prominente, wie sie den Globus erkunden, was ihre liebsten Reiseziele sind und was einen guten Urlaub ausmacht. Heute: der Mediziner und Kabarettist Dr. Ludger Stratmann

Essen. 

Hallo Herr Doktor, mir isset nich so gut. Haben se en Tipp, wo auffe Welt et mich wieder besser gehen könnte? Wo fahren se denn selber immer so hin?

Dr. Ludger

Stratmann:

Ich würd mich ja nach 16 Jahre Bühne von mich nix Medizinisches mehr raten lassen, aber wennset wirklich wissen wollen: Ich fahr im Sommer wie abertausende Ruhris anne Nordsee, hass Luft, Strand und Wasser und brauchs abends nich in spanisch bestellen. Dafür happich im Frühjahr Fuerte Ventura, triffste auch Ruhris, hassen Pool, Wassertemperatur um 20 Grad untere Sonne vom Atlantik, wennet bei uns noch ma gelegentlich schneit. Da lassich den Winter ausklingen und verjag die vornehme Blässe – für Besseraussehen auffe Bühne – also fast schon sowat wie beruflich.

Hier aussem Ruhrpott gehen die im Urlaub ja immer nach Malle. Is dat auch Ihr Dingen mit der ganzen Feierei und die Aktivitäten oder sind se da eher der relaxte Typ?

Stratmann:

Nä, ich lass eher meine Seele baumeln, dat is dat einzige, wat bei mich noch nich baumelt. Also eher son Relaxten mit gelegentliche abendliche Ausrutscher.

Für dat Fernsehen sind se auf Wanderschaft in NRW gegangen. Bleiben se privat auch lieber vor der Haustür oder geht et eher weiter weg?

Stratmann:

So richtich weit, also Malledivien oder Kuba, is nix für mich: Fürt TV mit Gage würd ich dat aber machen. Privat gehtet auffe A 31 und dann vollspeed anne Nordsee, bin ja nich son bergigen. Für Skilaufen geh ich im Alpincenter in Bottrop, zu Fuß, umme Ecke.

Wat nehmen se mit auf Reisen und wat kann ruhig zuhause bleiben? Stethoskop und so brauchen se ja nich.

Stratmann:

Doch, Stethoskop happich immer dabei, mit Blutdruckmessgerät, wegen mein arteriellen Druck. Und die Tabletten und Badehose und ne Pulle Eierlikör, bin ich Fan von. Klar, Inge meine Frau, kommt auch mit und manchmal auch die ganze Familienbagage: Anna, Philipp, Franzi, Johannes und Lorenz. Die WAZ lass ich nachschicken, dat ich weiß, wat im Pott los is. PC is zu Hause.

Danke, mir geht et schon viel besser. Wann ist die nächste Visite, wo sind se für die anderen Leser zu sehen – außer im Urlaub?

Stratmann:

Auffe Arbeit bin ich ja meistens, also so um 100 Mal im Jahr, im Stratmannstheater auffen Kennedyplatz in Essen, ab gezz mit mein Best of-Programm „Dat Schönste“. Aber ich geh auch schomma vore Tür in ganz Deutschland, also ich möchte fast sagen von Ratingen bis Recklinghausen, aber auch Hamburg, Berlin oder Leipzig, happich überall Fans, die dat Ruhrische und dat Medizynische lieben. Termine könnse kucken unter www.doktor-stratmann.de.