Mitten im Ruhrgebiet gibt es noch Abenteuer. Und zwar solche, die Sie mit einem Fahrrad bestehen können. Ganz entspannt – aber trotzdem spannend. Viele schöne Fahrrad- und Freizeitwege sind nicht ausgeschildert. Aber sie führen meist durchs Grüne – und erstaunlicherweise oft mitten durch die Städte.

[kein Linktext vorhanden]Von Hörde bringt uns eine ehemalige Bahnstrecke schnurgerade fast bis in die Innenstadt. Am Ende dieser Bahnstrecke schließt sich sofort die nächste an. Die ehemalige Verbindungskurve führt uns kreuzungsfrei weiter nach Norden. Wer die Rampe runter zur Güntherstraße verpasst hat, steht auf der Trasse 100 Meter weiter plötzlich unverhofft in der Wildnis. Die nächsten Kilometer der Tour geizen mit Grün. Über mehr oder weniger stark befahrene Straßen, teilweise mit Fahrradstreifen, geht es via Borsigplatz in die Nordstadt.

Dortmund. 

Nachdem wir die Emscher verlassen haben, tragen uns zwei ehemalige Bahnlinien weiter nach Norden und im großen Bogen östlich um die Dortmunder City herum. Vom Verkehrsinfarkt der B 1 und den stark belasteten Stadtstraßen bekommen wir auf dieser Fahrt nichts mit. Stattdessen radeln wir durch Schrebergartensiedlungen, blicken in Gärten und schweben auf Brücken über den dichten Verkehr hinweg.

Unterwegs

Nur die Dortmunder Nordstadt bietet uns dieses Vergnügen nicht. Zwar sind die Trassen vorhanden, wie man auf dem Luftbild sieht, aber sie sind (noch) nicht für den unmotorisierten Freizeitverkehr hergerichtet. Bleibt uns also das Erlebnis: Nordstadt pur. Der einst vom nahen, riesigen Hoeschwerk dominierte Stadtteil mit der großen Fußballgeschichte sucht heute eine neue Identität. Sorgenkind der Planer ist er immer noch.

BuchtippUnattraktive Straßenzüge, ein hoher Anteil von Arbeitslosen und ein überdurchschnittlich hoher Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund schaffen eine Menge Probleme – bieten aber auch große Chancen. Wer aufmerksam beobachtend durch diese Straßen fährt, kann viele überraschende Entdeckungen machen.

Abstecher

Die Dortmunder Innenstadt ist nicht weit von der Strecke entfernt. Wer ins pralle Leben eintauchen möchte, radelt über die Güntherstraße in westliche Richtung, immer Richtung Dortmunder U. Ansonsten: Hoeschpark und Brauereimuseum liegen unmittelbar an der Route.

Gastronomie

Auf und an den ehemaligen Bahntrassen gibt es keinerlei Gastronomie. Dafür ist dann rund um den Borsigplatz und an der Oestermärsch das Angebot umso größer. Spezieller Tipp: Im Muskara Knabberladen am Borsigplatz gibt es die wohl größte Auswahl an Nüssen und Knabberfrüchten im Ruhrgebiet! Im Viertel an der Bornstraße: Fastfood und Gastronomie rund ums Mittelmeer.