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Die Besonderheiten von Hessens Badeseen

Die Besonderheiten von Hessens Badeseen

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Am Kasseler Bugasee finden Besucher viel Erholung in der Natur. Doch vermehren sich dort die Blaualgen, müssen sie auf das Baden verzichten. Foto: dpa
Wer lieber im See schwimmen geht als ins Freibad, der kann sich in einem der vielen hessischen Seen abkühlen. Jeder hat seine Besonderheiten.

Wiesbaden. 

Mehr als 60 hessische Badeseen starten in diesen Wochen in die Saison. Als letzter wird der Waldsee Raunheim im Rhein-Main-Gebiet am 29. Juni für die Öffentlichkeit freigegeben, listet das hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie auf.

Die Behörde kontrolliert regelmäßig die Wasserqualität. Bei einem mangelhaft wird ein Verbot verhängt – zuletzt geschehen an der Badestelle Werratalsee Südufer im Werra-Meißner-Kreis. An den übrigen Seen darf geschwommen und geplanscht werden. Dabei hat jedes Freiwasser seine Besonderheiten:

Der Höchste…

… ist der Guckaisee nahe dem osthessischen Poppenhausen. Hier in der Rhön kann auf 690 Metern über dem Meeresspiegel gebadet werden. Der natürlich entstandene See ist zweigeteilt. Im unteren Abschnitt kann man schwimmen, im oberen Kanu- und Tretbootfahren. Die idyllische Lage am Fuße des Pferdskopfs und nicht weit von der Wasserkuppe macht den nur einen halben Hektar großen See zu einem beliebten Ausflugsziel.

Besonders hipp…

… ist der Schwedlersee in Frankfurt, ein künstlich angelegtes Becken mitten in einem Industriegebiet. Durch ein grün bewachsenes Törchen betritt man eine andere Welt: eine hippe Bar, üppige Pflanzen und Wassertiere und eine Badestelle. Schwimmen darf hier nur, wer Mitglied im „1. Frankfurter Schwimmclub von 1891“ ist, einem der ältesten deutschen Schwimmvereine. Im Vereinsheim essen, trinken und feiern darf jeder, der den Weg in diese Stadtoase findet.

Schwimmen wie ein Ironman…

… ist im Sommer jeden Donnerstag im Langener Waldsee bei Frankfurt möglich. Mehrere hundert Triathleten stürzen sich dann in ihren Neoprenanzügen zu einer großen Trainingsrunde ins Wasser. Unter die Hobbysportler mischen sich auch immer wieder Profi-Athleten. Die meisten kennen den See vom Wettkampf „Ironman Frankfurt“, wenn 3,8 Kilometer Schwimmen absolviert werden müssen – bevor es auf die 180 Kilometer lange Radstrecke und zum Marathonlauf geht.

Nicht extrem, aber dennoch sportlich …

… geht es im Seepark Kirchheim nahe Bad Hersfeld zu. Hier kommen Wakeboarder und Wasserski-Fans auf ihre Kosten. Die besonders experimentell veranlagten Fahrer versuchen sich dort auf einem Klodeckel stehend von der Kabelanlage über das Gewässer ziehen zu lassen. Wasserskifahren ohne Motorboot bietet auch der Twistesee bei Bad Arolsen im Kreis Waldeck-Frankenberg. Für Anfänger geht es mit 29 Stundenkilometern los, Profis flitzen mit 58 km/h übers Wasser. Mitmachen kann jeder. Nötig sei nur eine Badehose, erklärt der nordhessische Verein für Wasserski, Wakeskate und Wakeboard.

Baden, solange es noch geht…

… das ist fast jährlich das Motto am Kasseler Bugasee . Denn das beliebte nordhessische Naherholungsgebiet hat ein Problem: Blaulagen verderben dort früher oder später den Spaß. Besonders wenn es lange heiß und trocken ist, vermehren sich die Blaualgen, die Haut- und Schleimhäute reizen, zu Fieber, Atemwegserkrankungen und allergischen Reaktionen führen können. Die Stadt sperrt dann den See.

Nackt baden…

… ist an vielen hessischen Seen möglich, meist in einem abgetrennten Bereich – etwa am Freizeitsee Biblis an der Bergstraße oder am Meinhardsee im Werra-Meissner-Kreis. Einen eigenen FKK-See betreibt der Freikörperkultur-Verein Orplid bei Neu-Isenburg im Kreis Offenbach. „Licht, Luft und Sonne sind unsere ständigen Begleiter bei der unbekleideten Ausübung der einzelnen Sportarten und tragen zur Gesunderhaltung unserer Vereinsmitglieder bei“, heißt es auf der Vereinsseite. (dpa)