Film „Borat“ beschert Kasachstan einen Tourismusboom
Die Zahl der Visaanträge für das Land Kasachstan hat sich verzehnfacht. Grund dafür ist die Komödie „Borat“, in dem sich der britische Komiker Sacha Baron Cohen über das kasachische Dorfleben lustig macht. Nun bedankte sich der Außenminister des Landes Cohen.
Almaty.
Nach Jahren der Ächtung hat sich Kasachstans Außenminister überraschend für den Film „Borat“ un einen damit verbundenen Tourismusboom bedankt. Nach dem Start der Komödie, die sich über das kasachische Dorfleben lustig macht, habe sich die Zahl der Visaanträge für Kasachstan verzehnfacht, sagte Jerschan Kassychanow am Montag im Parlament. „Ich bin Borat dankbar, dass er geholfen hat, Touristen nach Kasachstan zu ziehen“, versicherte der Minister.
Die Äußerung stellt eine Kehrtwende in der Haltung der Regierung zu dem Film des britischen Komikers Sacha Baron Cohen dar. Bisher reichte seine bloße Erwähnung, um kasachische Regierungsvertreter in Rage zu bringen. Nach dem Start im Jahr 2006 war der Film in Kasachstan verboten und sogar der Zugang zu Baron Cohens Internetseite gesperrt worden. Als im März bei einem Sportereignis in Kuwait versehentlich eine Persiflage der kasachischen Nationalhymne aus „Borat“ abgespielt wurde, reichte Kasachstan eine offizielle Beschwerde ein.
Film war international erfolgreich
In dem Film, der international ein großer Erfolg bei Publikum und Kritikern war, schildert Baron Cohen mit oft derbem Humor die Schwierigkeiten eines Kasachen bei seiner Anpassung an das Leben in den USA. Der Film lenkte die Aufmerksamkeit des westlichen Publikums auf das riesige, ressourcenreiche Land in Zentralasien, verriet jedoch letztlich wenig über die frühere Sowjetrepublik. (afp)