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Ersten Urlaub ohne den Partner sensibel vorbereiten

Ersten Urlaub ohne den Partner sensibel vorbereiten

Der Urlaub ohne den Partner kann Verlustängste wecken. Der Zurückgebliebene fühlt sich verunsichert, wenn sein Schatz alleine fährt. Doch ein offenes Gespräch und eine gute Vorbereitung können das Problem lösen, sagt die Paarberaterin Gabriele Leipold.

München. 

Ein Urlaub ohne den Partner – das kann ein etwas heikler Plan sein. Denn wie wird der andere auf den Alleingang reagieren? Diese Sorge sei durchaus berechtigt, sagt Paarberaterin Gabriele Leipold aus München: „Manche entwickeln regelrechte Verlustängste.“ Galt der Urlaub bislang als Heiligtum der Partnerschaft oder der Familie, könne ein Solo-Urlaub stark verunsichern.

Wer die Reise plant, sollte den anderen schon vorsorglich ein bisschen entwöhnen – etwa durch ein Wochenende alleine. Wenn der Moment gekommen ist, an dem das Thema Solo-Urlaub auf den Tisch kommt, sollte man den Partner nicht vor vollendete Tatsachen stellen, rät Gabriele Leipold. „Aber man sollte auch nicht fragen: ‚Darf ich?‘, denn damit macht man sich selbst zum Kind und den anderen zum Elternteil.“

Am besten sei es, dem Partner seine Pläne zu schildern und zu fragen: ‚Was hältst du davon?‘ Entscheidend sei auch, welches Bild von der Reise im Kopf des Partners entsteht. „Wenn man dahin fährt, wo man sonst immer zu zweit Urlaub gemacht hat, muss man damit rechnen, dass der andere verletzt ist“, sagt Gabriele Leipold.

Eine Reise, die dem anderen ohnehin nicht gefallen würde, sei leichter zu akzeptieren. Der Partner müsse jedoch auch offen über seine Ängste reden können. „Wer sich verstanden fühlt, kann auch eher etwas zurückstecken.“ „Der Partner braucht das Gefühl, dass er für seinen Verzicht auch etwas zurückbekommt.

Man sollte ihm deshalb vor und nach der Reise mehr Zweisamkeit einräumen“, rät Gabriele Leipold. Eine gute Idee sei es, schon mal den nächsten gemeinsamen Urlaub zu planen. Wichtig sei, dem anderen zu vermitteln, dass er an erster Stelle steht. Das bedeute aber nicht, dass der Partner im Urlaub ständig erreichbar sein muss. Gleich nach der Ankunft am Urlaubsort sollte man eine SMS schicken oder anrufen, rät Gabriele Leipold.

„Auf keinen Fall aber sollte der Zurückgebliebene dem anderen ständig hinterhertelefonieren“, sagt sie. Ihre Empfehlung: Täglich eine SMS und jede Woche eine feste Verabredung zu Telefonieren. „So kann man den Partner zu Hause an der Reise teilhaben lassen.“ Wichtig sei, klare Absprachen zu treffen. „Nicht, dass einer die ganze Zeit mit dem Telefon herumläuft und auf etwas wartet, das dann doch nicht kommt.“

Der Partner, der zu Hause bleibt, sollte es sich lieber richtig gut gehen lassen. „Schließlich möchte auch er dem Partner bei dessen Rückkehr etwas Interessantes zu erzählen haben.“ (dapd)