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Der Heringszaun in Kappeln ist letzter seiner Art in Europa

Der Heringszaun in Kappeln ist letzter seiner Art in Europa

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Erneuerte Pfähle des Kappelner Heringszauns ragen aus dem Wasser der Schlei. Aktuell werden die neuen Pfähle des Kappelner Wahrzeichens gesetzt. Die alten waren marode und werden durch widerstandsfähigere aus afrikanischem Eukalyptusholz ersetzt. Der Zaun ist der letzte seiner Art in Europa Foto: dpa
600 Jahre ist der Zaun alt. Bis zu 20 Pfähle am Tag sollen täglich in den Boden gerüttelt werden. Bis Ostern sollen die Arbeiten dauern.

Kappeln. 

Er gilt als der letzte seiner Art und wird nun instand gesetzt: Der Jahrhunderte alte Heringszaun in Kappeln in Schleswig-Holstein wird erneuert. Derzeit sind Arbeiter dabei, neue Pfähle für das Wahrzeichens der Stadt in die Schlei zu setzen. „Vom alten Zaun war einfach nicht mehr viel übrig“, sagte Projektleiter Philipp Zülsdorff am Dienstag in Kappeln.

Teilweise sei er schon so marode gewesen, dass er die Schifffahrt durch abtreibende Hölzer gefährdet habe. Für die neuen Stützpfosten wird Eukalyptusholz aus Südafrika verwendet. Hintergrund: Den einheimischen Hölzern setzt die Bohrmuschel zu stark zu.

Zaun ist fast 600 Jahre alt

Bis zu 20 Pfähle am Tag sollen täglich in den Schleiboden gerüttelt werden. Anschließend wird unter Wasser ein Geogitter und zum Abschluss ein Weidengeflecht um die Pfähle gelegt. Bis Ostern sollen die Arbeiten voraussichtlich abgeschlossen sein.

Der Heringszaun ist gut 600 Jahre alt und gilt als letzter seiner Art in Europa. Früher gab es nach Angaben der Stadt Kappeln allein 38 solcher Fischfangvorrichtungen in der Schlei – seit dem 18. Jahrhundert ging ihre Zahl rapide zurück, da sich der Aufwand für die Instandhaltung nicht mehr rechnete. (dpa)