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Aussteigen und staunen – die schönsten Bahnhöfe Deutschlands

Aussteigen und staunen – die schönsten Bahnhöfe Deutschlands

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Monumentalen Bahnsteighallen, denkmalgeschützte Fassaden oder riesige Torbögen: Wer genau hinschaut, kann an deutschen Bahnhöfen viel entdecken. Wir stellen die fünf schönsten Bahnhöfe Deutschlands vor.

Essen. 

Bahnhofsgebäude werden meist links liegen gelassen. Vor allem weil die Reisenden schnell zu ihrem Reiseziel kommen wollen. Doch bei manchen Bahnhöfen lohnt sich ein Verweilen, um die prachtvolle Architektur und die Einzigartigkeit im Detail zu bewundern. Wir machen Station in den fünf schönsten Bahnhöfen Deutschlands.


Hanseatisch: Hamburger Hauptbahnhof
Viele sagen, dass der Bahnhof Dammtor schöner sei. Doch ein Pluspunkt des Hauptbahnhofs ist – neben der monumentalen Bahnsteighalle mit ihrem stählernen historischen Gerüst – die zweistöckige Wandelhalle. Dort lässt sich in den Geschäftsläden alles kaufen, was auf einer Reise nicht entbehrlich ist, vom Reiseticket bis zum Salmiak-Lolli. Internationales Bahnhofsflair gepaart mit hanseatischem Charme gibt es gratis dazu. Tipp: Beim kleinen Backstand im Erdgeschoss ein leckeres Franzbrötchen genießen. Bahnhofseröffnung: 1906.

Märchenhaft: Hundertwasser-Bahnhof Uelzen
Der Architekt und Maler Friedensreich Hundertwasser hat im Rahmen der Expo 2000 den wohl schönsten Bahnhof erschaffen. Jede der bunten Säulen ist ein Unikat. Die verschiedenen Pflastersteine zeigen Tier-Silhouetten und kreative Muster. Auf der einen Seite im Wartebereich tragen alte Gusseisensäulen Holzdach und Solarzellen, auf der anderen Seite liegt das kunterbunte Restaurant und ein Café im Hundertwasser-Stil. Es gibt sogar tägliche Bahnhofsführungen (Anmeldungen unter 0581/3 89 04 89). Bahnhofseröffnung: 1887 (Gebäude). Seit 2000: Hundertwasser-Bahnhof.


Herrschaftlich: Bahnhof Hamm
Zugegeben, die Liedzeilen von Reinhard Mey hätten auch jeden anderen Bahnhof beschreiben können. Aber in früheren Arbeitsjahren hat der Liedermacher nun mal Station im „Hauptbahnhof Hamm“ gemacht. Wenn nicht ein Schild mit dem Wort „Bahnhof“ unter der Uhr des prächtigen Empfangsgebäudes hängen würde, ließe sich ein Fürstenpalast unter dem Walmdach vermuten. Einnehmend wirkt die hohe Haupthalle, die die Reisenden in barocke Zeiten versinken lässt. Bahnhofseröffnung: 1847. Neues Empfangsgebäude: 1920.

Kolossal: Leipziger Hauptbahnhof
Groß, größer, Leipziger Hauptbahnhof. Das stattliche Gebäude hat eine Länge von 298 Metern. Die mächtigen Glasfenster im Dach und die riesigen Torbögen verleihen dem Bahnhof Weite und Schönheit. Da der Bahnhof früher Eigentum der sächsischen und der preußischen Bahn war, gibt es auch noch heute alles zweimal: Empfangshallen, Wartesäle, Treppenaufgänge. Die Sandstein-Figuren an den Empfangsgebäuden zeigen Leipziger Berufe wie Steinmetz, Ingenieur, Eisenarbeiter und Professor. Bahnhofseröffnung: 1915.


Fortschrittlich: Nürnberger Hauptbahnhof
Außen alt, innen neu. Nur die neubarocke Außenfassade und der Jugendstilsaal zeigen den Bahnhof von damals. Die Fassade mit Muschelkalk ist heute denkmalgeschützt und wurde beim letzten Umbau Ende des 20. Jahrhunderts nicht erneuert, nur ausgebessert. Mit seinen drei Vermarktungsebenen und Büroräumen ist der Nürnberger Hauptbahnhof innen einer der modernsten. Die schönen Wandmosaiken mit dem Thema „Reisen“ sind ein Hingucker. Bahnhofseröffnung: 1844, 2002.