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Arved Fuchs und seine „Dagmar Aaen“ legen in Rostock an

Arved Fuchs und seine „Dagmar Aaen“ legen in Rostock an

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Foto: Getty
Für Segelschiff-Fans gibt es derzeit eine besondere Attraktion in Rostock: Der Nordpolforscher Arved Fuchs und sein Kutter „Dagmar Aaen“ haben im Rostocker Stadthafen angelegt. Zur Hanse Sail können Fans den Forscher treffen.

Rostock. 

Die kilometerlange Kaikante im Rostocker Stadthafen ist mit Segelschiffen voll belegt, aber am Morgen ist es noch ruhig an den Liegeplätzen. Der Nordpolarforscher Arved Fuchs und sein Mitsegler Peter Fleischer stehen an Deck ihres Haikutters „Dagmar Aaen“, während der Rest der Besatzung gerade erst aufgestanden ist.

Fuchs muss kurz den Liegeplatz wechseln: In ihrem Dreierpack liegt ein Schiff, das für einen Törn mit Mitseglern den Hafen verlassen will. Ein kleines Wendemanöver, Routine für Arved Fuchs: Normalerweise ist er mit seinem Segelschiff „Dagmar Aaen“ monatelang in der Arktis oder Antarktis unterwegs, jetzt können seine Fans das Schiff erstmals auf dem Traditionsseglertreffen Hanse Sail in Rostock besichtigen. Fuchs spricht von seinen „virtuellen Mitreisenden“, denn sie kennen ihn bislang nur aus dem Fernsehen oder den Büchern, die er geschrieben hat.

Das Segeln ist des Mannes Lust

Segeln ist „sehr zeitgemäß“ Peter Fleischer wirft den Motor an. Ein gleichmäßiges Tuckern ertönt, der Boden vibriert. Eigentlich, so erzählt Fuchs, nutze er die Windkraft, „wann immer es geht“. Aber für das kurze Umrangieren im Hafen hisst er nicht die Segel. Fuchs steht am Steuer, seine Haare wehen im Wind. Sein blau-weiß-gestreifter Pulli erinnert an einen Seemann der alten Schule. Doch die braune Baseballcap lässt den 59-Jährigen doch eher wie ein moderner Abenteurer aussehen.

Er hat Nord- und Südpol zu Fuß erreicht, war mit Kajak und Hundeschlitten unterwegs – und seit mehr als 20 Jahren mit seiner „Dagmar Aaen“. Auf dem Haikutter hat er den Nordpol erstmals komplett umrundet. Für seine Reisen braucht er kein großes Schiff mit Motorantrieb. „Das Segelschiff ist sehr zeitgemäß“, sagt Fuchs. Dies gelte besonders in Zeiten des Klimawandels: Der Windantrieb verursacht keine Emissionen. Für Fuchs ist das Segeln mehr als ein Fortbewegungsmittel.

Er liebe die „Auseinandersetzung mit den Naturgewalten, dem Wind, dem Meer“, sagt der Polarforscher. „Man muss das Schiff verstehen, man muss das Schiff beherrschen.“ Als Jugendlicher hat er mit dem Segeln begonnen, 1989 machte er sich mit „Dagmar Aaen“ den Traum eines eigenen Schiffes wahr.

Auch Forscher brauchen ein wenig Abwechslung

Hanse Sail ist mehr als Urlaub. Der Haikutter sei „seetüchtig und robust“, schwärmt Fuchs. „Dieses Schiff hat den Vorteil, dass es überall fahren kann und gleichzeitig ist es eisverstärkt.“ Mit seinem Expeditionsschiff hat Fuchs schon bis zu neun Monate lang im Packeis überwintert. „Das kann man nicht mit jedem Schiff machen.“ Jetzt liegt die „Dagmar Aaen“ für vier Tage im Rostocker Stadthafen bei der Hanse Sail.

„Wir kommen nicht so häufig zu solchen Veranstaltungen“, sagt Fuchs. „Ab und zu machen wir das aber ganz gerne, um das auch mal mitzuerleben.“ Das große Fest ist für den Polarforscher jedoch mehr als nur Urlaub. Es ist eines der größten Seglertreffen, Fuchs hat viel vor: „Geschäftstermine, private Termine.“ Wen genau er trifft, will er nicht verraten. Dann verlässt er auch schon das Schiff und macht sich auf den Weg. (dapd)