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Alpenverein sieht weiter Run auf Berge

Alpenverein sieht weiter Run auf Berge

Laut dem Deutschen Alpenverein müssen sich Hüttenbesucher auf höhere Preise einstellen.
Laut dem Deutschen Alpenverein müssen sich Hüttenbesucher auf höhere Preise einstellen. Foto: dpa
Alles wird teurer – das gilt wahrscheinlich in diesem Sommer auch für den Kaiserschmarrn auf der Hütte. Der Deutsche Alpenverein geht davon aus, dass die Berge trotzdem ein attraktives Ziel bleiben.

München. 

Der Deutsche Alpenverein (DAV) rechnet auch ohne weitgehende Corona-Maßnahmen mit einer Fortsetzung des Bergsportbooms. „Pandemiebedingte Einschränkungen wird es in den Bergen im Sommer wohl kaum geben. Das ist auch gut so, denn die Menschen sehnen sich nach Natur, Entspannung und Freiheit“, sagte DAV-Präsident Josef Klenner in München.

Die nun wieder offenen Grenze zu den anderen Alpenländern könnten zu einer Entlastung im bayerischen Alpenraum führen, der in den beiden Corona-Jahren Ziel von massenhaftem Besucherandrang wurde.

Hüttenbesucher müssen mit höheren Preise rechnen

Zugleich könnten aber die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten und die dadurch womöglich wieder gestiegene Motivation, in der Nähe Urlaub zu machen, zu einem weiteren Boom führen.

Die Hüttenwirte stellen sich nach mäßigen Corona-Jahren deshalb auf ein weiteres schwieriges Jahr ein. „Trotz der besseren Ausgangslage in dieser Saison trüben die wirtschaftlichen Entwicklungen die Aussicht auf ein gutes Jahr, sagte Geschäftsführer Olaf Tabor. „Wir werden die höheren Preise wohl auch auf die Gäste umlegen müssen.“

Der DAV als weltgrößter Bergsportverein hält trotz der erschwerten wirtschaftlichen Lage an seinem Ziel fest, bis 2030 klimaneutral zu werden. Die 356 Sektionen und der Bundesverband wollen bis 2030 das Geld zum Ausgleich des CO2-Ausstoßes noch intern für ihre Klimaschutzprojekte nutzen. Ab 2030 geht es an zertifizierte Klimaschutzprojekte – es gehe vor allem ums Reduzieren, nicht ums Kompensieren.

Vermeiden von CO2-Emissionen steht an erster Stelle

„Wir wissen, dass Kompensieren alleine nicht ausreicht, um die Pariser Klimaziele einzuhalten“, sagt Klenner. „Deshalb steht bei uns Vermeiden und Reduzieren an erster Stelle. Und das lassen wir uns auch etwas kosten: Der DAV-interne CO2-Preis ist etwa dreimal so hoch angesetzt wie in Deutschland.“

2021 hatte der DAV erstmals den 2019 beschlossenen Klima-Euro von seinen Mitgliedern erhoben. Das Geld soll in Mobilität, Bildung und Infrastruktur fließen. Vielerorts erzeugen auf Berghütten bereits Solaranlagen statt Diesel-Generatoren Strom; der DAV rüstet Hütten und Kletterhallen Schritt für Schritt auf erneuerbare Energien um. (dpa)