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Wetter in NRW: Irres Phänomen – Experte von den Socken! „Beträchtlich“

Das Wetter in NRW hat am Donnerstag (22. Juni) ganz schön was runterkommen lassen. Unter anderem auch gefährliche Monströsitäten.

Person mit Regenschirm schaut in Gewitterhimmel
© Martin Gerten/dpa

Richtiges Verhalten im Katastrophenfall

Umweltkatastrophen nehmen aufgrund des Klimawandels auch in Deutschland immer mehr zu. Wie verhält man sich im Katastrophenfall eigentlich richtig?

Was sind das denn für krasse Teile, die da vom Himmel gefallen sind? Das Unwetter „Lampert“ hat am Donnerstag (22. Juni) für ordentlich Wirbel gesorgt – im wahrsten Sinne des Wortes. Stürmische Böen, Starkregen und Blitze bestimmten das Wetter in NRW.

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Dabei kam nicht nur das eine oder andere Hagelkorn herunter, sondern teils ordentliche Brecher. Neben mindestens walnussgroßen Brocken entdeckten die Bewohner aber auch eher untypisch geformte Eisklötze. Was hat das Wetter in NRW denn da gezaubert?

Wetter in NRW: Hagelkörner wie Igel

Im Sauerland ist am Donnerstag so einiges heruntergekommen – unter anderem auch eine Ladung wirklich martialisch anmutender Hagelkörner. Wobei Körner hier schon längst nicht mehr als Begriff ausreicht. Die Dinger waren nämlich nicht nur recht groß, sondern auch noch äußert ungewöhnlich geformt. Mehrere Spitzen ragten aus den Eisbrocken hervor.


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Wenn die Mensch, Tier oder das eigene Auto getroffen hätten, sähe das sicherlich nicht so gut aus. Bei den Stacheln tut man sich bestimmt höllisch weh. „Solche Hagelkörner habe ich zuvor auch noch nie gesehen“, erstaunte die Sauerländerin Kristina Weiland im Gespräch mit DER WESTEN. „Ich glaube so ein Teil gibt ganz schön fiese Wunden.“

Hagelkorn auf Hand
Im Sauerland kamen ungewöhnliche Hagelkörner herunter. Foto: Kristina Weiland

Aber wie entstehen eigentlich solche Hagelkörner? Wir haben bei Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer von „wetter.net“, nachgefragt.

Experte erklärt Wetter-Phänomen

„Spitze Hagelkörner entstehen in Gewitterwolken durch komplexe physikalische Prozesse“, erklärt der Experte. Wenn es regnet und die Wassertropfen im Wind der Gewitterwolken auf und nieder tanzen, geraten sie dabei immer wieder in kalte Regionen, wo sie zu kleinen „Eiskörnern“ gefrieren.


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Diese werden immer weiter mit gefrierendem Wasser angereichert und bilden so bald eine dickere Eisschicht. „Dieser Prozess wird als Akkretion bezeichnet.“ Doch warum werden die Körner mitunter so stachelig? Jung: „Die spitze Form der Hagelkörner entsteht durch den ständigen Auf- und Abwind in der Gewitterwolke. Die Körner werden dabei von verschiedenen Luftströmungen erfasst und in unterschiedliche Richtungen bewegt. Dadurch werden die Eiskörner in der Wolke abgerundet und gleichzeitig in die Länge gezogen, was zu ihrer typischen spitz-zylindrischen Form führt.“

So können die Hagelkörner je nach Gewitterwolke unterschiedliche Form und Größe annehmen. „In einigen Fällen können sie beträchtliche Größen erreichen, bevor sie schließlich aufgrund der Schwerkraft zur Erde fallen“, so der Experte.