Weihnachten ist ein Fest der Traditionen: Die Familie kommt zusammen, es wird groß aufgetischt und Geschenke werden verteilt, für viele Menschen gehört auch der Besuch in der Kirche an den Feiertagen dazu. Doch dieses Jahr müssen sich die Kirchgänger an Weihnachten in NRW wohl dick anziehen.
Denn die Inflation macht auch vor den Gotteshäusern nicht Halt. Um Energie zu sparen, wird in vielen Kirchengemeinden wenig oder gar nicht geheizt. Um sich warm zu halten, müssen andere Hilfsmittel herhalten.
Weihnachten in NRW: Kirchgänger müssen sich warm anziehen
Für gewöhnlich ist es ein Zeichen von Respekt und Anstand, dass zumindest Männer in der Kirche ihre Kopfbedeckung abnehmen. Doch an Weihnachten könnte in einigen Gemeinden eine Ausnahme gemacht werden. Grund sind die eisigen Temperaturen. Wer beim Kölner Pfarrer Franz Meuer in die Messe geht, darf seine Mütze auflassen, wie er im Gespräch mit der „Rheinischen Post“ erklärte.
Meurer ist seit 30 Jahren Pfarrer der Gemeinde Höhenberg/Vingst in Köln. Auch der 71-Jährige hat sich vorbereitet und dick eingepackt. Zwei Paar Socken und Strickhandschuhe trägt er während der Messe.
Auf Anraten der katholischen Bistümer und evangelischen Landeskirchen wird das Thermostat in vielen Gemeinden runtergeregelt – auf maximal fünf Grad, so der Tipp.
Weihnachten in NRW: „Temperatur in Kirchen spürbar kälter“
Auch ein Sprecher des Bistums Essen empfiehlt den Kirchengängern, sich warm anzuziehen: „Die Besucherinnen und Besucher können sich darauf einstellen, dass die Temperatur in den Kirchen spürbar kälter sein wird“.
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Wie kalt wirklich, das liegt jedoch am Ende bei der Entscheidungsgewalt der Gemeinden und Pfarreien. Da diese jedoch für die Heizkosten aufkommen müssen, wird bereits vielerorts für Weihnachten über wärmende Alternativen nachgedacht. In der Kölner Altstadt wird in St. Mariä Himmelfahrt zur Zeit der Prototyp einer Sitzheizung für Kirchenbänke getestet.
Von der Evangelischen Kirche im Rheinland heißt es, dass viele Gemeinden Decken auslegen oder Infrarotstrahler aufstellen würden. In der Messe von Pfarrer Meurer darf ausnahmsweise sogar ein tierisches „Wärmekissen“ mitgenommen werden – nämlich der Hund. „Der sitzt dann auf dem Schoß und ist besser als jede Wärmflasche“, so der Kölner Pfarrer.
Neben kälteren Temperaturen könnte es zu Weihnachten in NRW übrigens auch dunkler und düsterer in den Kirchen zugehen: Zu den Energie-Empfehlungen gehört laut der „Rheinischen Post“ auch, auf „überdimensionierte“ Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten.