Eine Mutter packt aus und erzählt, was die Leser immer schon mal wissen wollten. Viel besser als einen Muttertag im Jahr fände sie täglich zwei, auch gerne zehn Mutti-Minuten, in denen Mann und Kinder im Haushalt mit ranklotzen.
An Rhein und Ruhr.
Fürs Blümchen-Kaufen ist noch Zeit; die Blumenhändler rechnen fest mit Ihnen. Sonntag ist Muttertag. Da gibt es dann mal Frühstück ans Bett, ein paar Pralinen, einen Strauß Nelken oder vielleicht sogar eine Einladung zum Essen. Aber was schenkt man einer Mutter, die seit 14 Jahren eine „Geschenkt“-Kolumne in der NRZ schreibt, zum Muttertag? Das ist nur eine von vielen Fragen, die Maike Maibaum immer wieder bei ihren Lesungen gestellt werden. Was die Leserinnen und Leser von der Kollegin immer schon mal wissen wollten und was sie auf die Fragen antwortet, verrät dieses Interview.
Frage: Wie halten Sie es denn mit dem Muttertag? Was bekommen Sie denn so geschenkt?
Maike Maibaum: Geschenkt..!? Also gar nix, oder ganz wenig. Muttertag find’ ich laff… total übertrieben. Viel besser als einen Muttertag im Jahr fände ich täglich zwei, auch gerne zehn Mutti-Minuten, in denen Mann und Kinder im Haushalt mit ranklotzen.
Also wirklich gar nichts?
Na gut, ein handgepflücktes Blümchen ist schön, ein Frühstück auch. Aber bitte nicht wieder die Küche schreddern!
Und von Ehemann Jörg gibt’s einen üppigen Blumenstrauß..?
Von meinem Mann bekomme ich traditionell: nix!
Huch…
Weil er, nicht ganz zu Unrecht, sagt, dass ich ja nicht seine Mutter bin.
Und vielleicht, weil er in den Kolumnen immer verbal verprügelt wird?
Nee, die hat er ja vorher alle abgesegnet. Mein Mann liest jeden Text gegen – damit er weiß, was ihm am Samstag wieder blüht. Und freundlicherweise achtet er auf Fehler, er ist ja auch Redakteur. Außerdem muss er mir schon deshalb kein „Ich-beweise-dir-meine-Wertschätzung-mit-einem-50-Euro-Parfum” zum Muttertag schenken, weil er im Haushalt richtig mitarbeitet — also nicht nur Show-Kochen, wenn Gäste kommen.
Ein Traummann! Und er macht sogar gute Figur am Bügelbrett?
Er bügelt Wäscheberge zu makellosen Rechtecken, saugt Staub, putzt Badezimmer, wäscht tonnenweise schlammige Fußballklamotten von unserem Sohn …wenn er jetzt noch lernt, meine Blusen vorher auszusortieren, damit sie nicht bei 60 Grad auf Größe 34 schrumpfen…
Wie kommen denn die Kinder damit klar, dass die Familien-Pannen ständig in der Zeitung stehen?
Die sind ja damit groß geworden und sehen das entspannt. Meistens lesen sie gar nicht mehr, was ich über sie erzähle. Und natürlich verrate ich ihnen nicht, dass sich neulich ein Lehrer von ihnen als Geschenkt-Kolumnen-Leser geoutet hat…
Die NRZ-Leser fragen ja immer wieder, ob denn dieser ganze maibaumsche Wahnsinn tatsächlich wahr ist?
Ich schwöre: Die Geschichten sind alle wahr! Was ja noch lange nicht heißen muss, dass ich nicht hier und da ein bisschen Realität verdichtet habe, um die Wahrheit der Geschichte noch etwas strahlender hervortreten zu lassen.
Oder wie es der Ruhrpottphilosoph Frank Goosen so genial in Worte gefasst hat: Sag mal. Omma, stimmt denn alles, was du da so erzählst?
Hasse dich gelangweilt?
Nö.
Na also!
Das neue Buch
Suchen Sie noch ein Geschenk zum Muttertag? Das neue Buch von Maike Maibaum ist jetzt in den NRZ-Leserläden und in vielen Buchläden zu bekommen. Der Titel des Buches: „Noch mehr geschenkt – Eine Mutter packt aus“. Das Buch enthält 80 Kolumnen aus der NRZ am Sonntag. Karikaturist Thomas Plaßmann illustrierte die Geschichten. Das Buch ist im Klartext-Verlag erschienen. Es kostet 10,95 Euro.