Mit Voodoo-Zaubern machen Menschenhändler Frauen aus Nigeria gefügig, bringen sie nach Deutschland und zwingen sie zur Prostitution.
Dieses kriminelle Vorgehen rückt jetzt vermehrt in den Fokus der deutschen Behörden.
Voodoo-Gangster: Nigerianische Mafia zwingt Frauen zur Prostitution
Auch im Ruhrgebiet häufen sich die sogenannten „Voodoo-Prozesse“. Im Sommer war ein Duo aus Mülheim vor dem Duisburger Landgericht angeklagt, weil sie drei Frauen mit einem Voodoo-Zauber belegt haben sollen.
Der Voodoo-Zauber drohte mit Konsequenzen für die Frauen und ihre Familien, falls sie nicht taten, was ihnen gesagt wurde.
Über Italien wurden die Frauen aus Nigeria nach Deutschland gebracht. Die Schlepper-Kosten von 25.000 bis 60.000 Euro mussten die Frauen als Prostituierte abarbeiten.
Frau muss Hühnerherz essen
Eine 20-jährige Nigerianerin, die auf einem Bonner Strich aufgegriffen wurde, berichtete den deutschen Ermittlern, dass sie in ihrer Heimat einem Priester schwören musste, in Deutschland 50.000 Euro durch Anschaffen zu verdienen, nicht wegzulaufen und auch die „Madame“, eine Art Zuhälterin, nicht zu verraten. Das berichtet das Online-Portal „t-online“.
Bei dem Treueschwur musste die Frau (20) eine afrikanische Nuss und ein Hühnerherz essen und eine Flüssigkeit trinken, eine Art Zaubertrank. Anschließend musste sie Slip, Finger- und Fußnägel und eine Haarsträhne hergeben.
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Frauen leisten oft Juju-Schwur
Nigerianische Schleuser sind neben deutschen und syrischen Schleusern die deutschlandweit aktivsten. Häufig sind davon nigerianische Frauen betroffen. Die Polizei schätzt, dass 80 Prozent aller nigerianischen Frauen, die in Italien ankommen, in der Zwangsprostitution landen.
Kommt es zu Prozessen gegen die Schlepper, halten die Frauen oft still. Denn sie haben oft den sogenannten Juju-Schwur geleistet.
Bei einem Prozess in Bochum hat eine Nigerianerin, die in Herne zur Prostitution gezwungen wurde, berichtet, dass die angeklagten Schleuser sie mit einem Stock geschlagen hätten.
Mafiastrukturen in Italien
Täter und Opfer stammen häufig aus dem Bundesstaat Edo. Oft kommen sie über Italien nach Europa. Kein Wunder, dass in Italien mit der „Schwarzen Axt“ mittlerweile eine mafiaähnliche Gruppierung entstanden ist, die enge Kontakte zur Cosa Nostra haben soll.
Berichte von blutigen Auseinandersetzungen in Italien sind für Politiker der rechtspolulistischen Partei AfD gefundenes Fressen. In Kommentaren in sozialen Medien wird Stimmung gemacht, die Rede ist von einer „Invasion“ und Tätern mit Äxten und Macheten, die die einheimische Bevölkerung terrorisieren. Die Opfer der Menschenhändler sind aber ausschließlich Frauen aus Afrika, die in Europa zur Prostitution gezwungen werden.
AfD macht Stimmung
Dieses Thema hat jetzt auch die AfD im NRW-Landtag auf den Plan gerufen. „Die Schwarze Axt terrorisiert Italien. Drohen eben solche Verhältnisse auch in NRW?“ Der Landesregierung liegen bisher keine Hinweise auf in Nordrhein-Westfalen bestehende Gruppen vor, die der Organisation „Die schwarze Axt“ zuzurechnen wären.
Bei vier Ermittlungsverfahren gegen nigerianische Staatsangehörige wegen des Verdachts des Menschenhandels und Zwangsprostitution im Jahr 2017 ergaben sich Hinweise, dass unter den Tatverdächtigen auch Mitglieder einer „nigerianischen Bruderschaft“ waren, die wiederum Kontakte zu anderen „Bruderschaften“ beziehungsweise Netzwerken im europäischen Ausland unterhielten.