Werbung muss originell sein, frech und bunt. Alles – nur bloß nicht langweilig. Sonst geht sie unter. Haben wir verstanden. Ebenso wie jene Agentur-Leute, die sich für „Fernet Branca“ den Kopf zermartern, um dem Likörschnaps wieder zu mehr Aufmerksamkeit und mehr Absatz zu verhelfen.
Mit der Aufmerksamkeit hat das schon geklappt. Sehr gut sogar. „Endlich wirst du befördert. Und versetzt nach Duisburg. Life is bitter.“ Mit diesem Satz nimmt die italienische Traditionsmarke das Selbstbewusstsein der Duisburger aufs Korn. Ruhrgebiet, schwarz, das uralte Klischee eben.
Und was sagt man an der Wedau? Im Internet finden sich unzählige Kommentare. Manchem schlägt die Magenbitter-Werbung so richtig auf den Magen.
Im Stil des Slogans geht’s zur Sache. „Fernet Branca füllt in der Duisburger Kanalisation ab. Life is bitter!“ Ein anderer lästert: „Endlich gibt’s Freigetränke. Und dann ist nur Fernet Branca da“. Oder: „Lieber zehn Underberg als einen Tropfen FB. Wenn schon schlechter Geschmack, dann wenigstens aus der Region.“
Bitter? Die beste Reaktion ist vielleicht, gelassen zu reagieren. Es gibt doch diesen wunderbar selbstironischen Auto-Aufkleber mit dem Spruch. „Berlin kann jeder, Duisburg muss man wollen.“ Der ist nicht bitter, der ist authentisch. Und vor allem ist damit alles gesagt.