Heftige Szenen am Donnerstag (4. April) in Korschenbroich (NRW). Dort hatte am Nachmittag ein Unwetter gewütet. „Ein heftiger Sturm hat im Ortskern von Korschenbroich am Nachmittag zu heftigen Zerstörungen geführt“, teilte die Stadt mit.
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Ein Sprecherin berichtet von zahlreichen Bäumen, die samt Wurzelwerk aus dem Boden gerissen wurden. Sie kippten um, fielen auf Autos. Eine Person wurde auf offener Straße leicht verletzt, wollte aber ohne Rettungswagen ins Krankenhaus gehen.
Bilder im Netz zeigen weitere Spuren der Verwüstung durch das Unwetter in der NRW-Stadt. Rund 20 Häuser wurden beschädigt. An der Pescher Straße wurde ein Haus komplett abgedeckt. „Personen befanden sich glücklicherweise nicht im Gebäude, ein Hund konnte unverletzt befreit werden“, so die Stadtsprecherin. Experten vermuten, dass es sich möglicherweise sogar um einen Tornado gehandelt haben könnte.
Unwetter in NRW: „Plötzlich wurde es finster“
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor Unwetter am Donnerstag gewarnt. Die Meteorologen sprachen von Gewitter, Sturmböen, Starkregen und Hagel. Das Gewitter könne es „in sich haben“, bekräftigte auch Dominik Jung (mehr dazu hier >>>). Dass es jedoch so eskalieren könnte, damit hatte in Korschenbroich niemand gerechnet.
Am Nachmittag wurde es dunkel über Korschenbroich. Dichte Gewitterwolken zogen sich zusammen. Dann entlud es sich innerhalb kurzer Zeit. „Plötzlich wurde es finster, dann fielen Bäume auf Autos, und Gegenstände flogen durch die Luft“, sagt Stadtkämmerer Thomas Dückers gegenüber der „Rheinischen Post“. Neben vielen Häusern wurde auch das Rathaus beschädigt. Ein Stück der Fassade wurde mitgerissen. Dort klafft nach Angaben der Zeitung ein mächtiges Loch. Auch zwei Schulen wurden beschädigt. Das gefährdete aber den Unterricht am Gymnasium Korschenbroich und an der Andreas-Grundschule nach Angaben der Stadt nicht.
Tornado-Verdacht in NRW: „Das war richtig gruselig“
Nina Nerwetberg sah nach eigenen Angaben zunächst eine abgerissene Europafahne durch die Luft fliegen. „Das war so krass, das war richtig gruselig“, so die Kulturamt-Mitarbeiterin im Gespräch mit der „Rheinischen Post“. Die Feuerwehr hatte bis in die Nacht alle Hände voll zu tun, die Schäden zu beseitigen, warnte dabei weiterhin vor herabfallenden Ziegeln und Ästen.
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Derweil fragen sich alle, was da plötzlich in ihrer Stadt gewütet hat. War es womöglich ein Tornado? Wetter-Experten wollen das nicht ausschließen. „Es wäre auch ein Downburst möglich“, heißt es bei „Kachelmannwetter“. Dabei handelt es sich um eine schwere Fallbö. die meist bei schweren Gewittern auftritt und konzentriert auf ein Gebiet tirfft.
Experten prüfen nun, was für eine Art Unwetter in Korschenbroich gewütet hat. Die Menschen in Korschenbroich hingegen sind mit Aufräumarbeiten beschäftigt und hoffen, dass ihre Versicherungen die Schäden übernehmen.