In vielen Haushalten wird sich schon auf das große Weihnachtsfest vorbereitet. Menschen in ganz NRW sind in besinnlicher Stimmung, doch in den Tierheimen ist davon nichts zu spüren. Die Heime platzen aus allen Nähten und senden nun einen dringenden Notruf raus.
Denn die Mitarbeiter kommen allmählich an ihre Grenzen. Täglich kommen neue Hunde, Katzen sowie andere Tiere hinzu. Die kleine Lilly ist nur ein trauriges Beispiel von vielen.
Tierheim in NRW platzen aus allen Nähten
Die Hundedame ist erblindet und musste nun einen schlimmen Schicksalsschlag verkraften, wie der Tierschutzverein Bochum auf Facebook berichtet: „Ihr geliebtes Frauchen und Herrchen auf einen Schlag, da diese ins Krankenhaus gekommen sind und danach nicht in der Lage sind, Lilly zu versorgen. Was kann für einen blinden Hunden Schlimmeres kommen, als den Halt zu verlieren?“
Nun wartet auf die Hündin wohl ein Besuch beim Tierarzt nach dem anderen. Die Pfleger haben einen Spezialisten für ihre Augen ausfindig gemacht, doch auch die Zähne der Fellnase müssen dringend behandelt werden. Die Kosten muss das Tierheim übernehmen. Und Lilly ist nur eine von vielen. „Unsere Krankenstationen platzen aus allen Nähten“, betont das Tierheim. Erst wenn die Vierbeiner wieder gesund sind, können sie vermittelt werden. Aber mit der Vermittlung kommen die Mitarbeiter fast gar nicht mehr hinterher, so viele Tiere kämen täglich im Tierheim an.
„Täglich erreichen uns Anfragen von Menschen, die ihre Tiere abgeben möchte, Fundtiere werden aufgenommen oder wir bekommen Tiere, die von den Behörden wegen schlechter Haltung eingezogen werden“, so die Aussage des Tierheim Bochum. Auch in anderen Tierheimen in NRW sieht es aktuell ähnlich dramatisch aus. Das Tierheim Essen schreibt, dass sie in der letzten Woche alleine zehn neue Hunde, 15 Katzen und über 100 Kleintiere bekommen hätten.
Mitarbeiter mit dringendem Appell
Genauso wird das Tierheim Köln-Delbrück deutlich: „Wir können das einfach nicht mehr leisten! Unser Tierheim ist voll bis obenhin mit Auslandshunden.“ Die Mitarbeiter stünden die ganze Zeit unter Dauerstress, um mit dem Gassigehen und der Fütterung der Tiere überhaupt hinterher zu kommen. Nicht zu vergessen die seelische Belastung für die Tiere. Deshalb appellieren die Tierheime an alle Halter, sich vor der Anschaffung eines Haustieres gut zu informieren und ausreichend Gedanken zu machen.
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Von gefühlsgeleiteten Spontan-Käufen auf Online-Plattformen oder im Ausland raten die Pfleger dringend ab. Gerade kurz vor Weihnachten ist die Verlockung groß, den Kindern einen süßen Welpen oder ein Kitten zu schenken. Nicht selten kommen die Probleme dann daheim erst zum Vorschein, Halter sind überfordert und wollen das Tier wieder loswerden. In solchen Fällen warten Vierbeiner wie Lilly im schlimmsten Fall Monate oder auch Jahre im Tierheim auf ein neues Zuhause.