- Samstagfrüh stürmte die Polizei eine Party in Düsseldorf
- Die bei Rockern vermuteten Waffen wurden nicht gefunden
- Die SEK-Beamten gingen aber offenbar mit hoher Brutalität vor
Düsseldorf.
In der Nacht von Freitag auf Samstag stürmte ein Sondereinsatzkommando eine Party in der Düsseldorfer Altstadt (hier alle Einzelheiten).
Auf der Feier, auf der sich auch zahlreiche Mitglieder des Rockerclubs „Hells Angels“ befanden, vermutete die Polizei unerlaubte Waffen.
Bis zur Erkenntnis, dass keiner der Rocker unerlaubte Waffen bei sich hatte, war das SEK aber offenbar mit äußerster Brutalität vorgegangen. Das berichten Zeugen gegenüber „RP online“.
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Nicht nur das Mobiliar der Gaststätte wurde demnach arg beschädigt. Auch viele unbeteiligte Besucher der Party wurden verletzt.
Julia B. (30) stand bei der Stürmung mit einer Freundin neben der Eingangstür. Sie wurde nach eigenen Angaben von den Beamten so heftig weggestoßen, dass sie das Bewusstsein verlor und im Krankenwagen wieder wach wurde. Im Krankenhaus wurde ein doppelter Beinbruch festgestellt.
Polizei steht zu Einsatz gegen Rocker
„Mir hat ein Polizist ohne Vorwarnung mit seiner Waffe voll gegen die Brust gehauen. So eine Gewalt bei der Polizei habe ich noch nie erlebt“, sagte eine betroffene Frau RP online.
Bereits vor dem Einsatz im Lokal hatte die Polizei die Gegend weiträumig abgeriegelt und engmaschige Kontrollen durchgeführt. Sogar mit einem Panzerwagen machte sie sich bereits Stunden vor der Razzia in einer Nebenstraße bereit. „Es ist fragwürdig, warum die Polizei erst Stunden abwartet, bis sie die Feierlichkeit um 1 Uhr nachts in Anwesenheit von über 100 harmlosen Gästen ohne Vorwarnung gewaltsam stürmt“, so Hells-Angels-Anwalt Wolf-Michael Bonn.
Dennoch verteidigt die Polizei ihr Vorgehen: „Jeder, der einem Rockerclub oder dessen Umfeld zuzurechnen ist, wurde kontrolliert. Wir dulden in Düsseldorf keine rechtsfreien Räume – das gilt auch für private Veranstaltungen von Rockerclubs“, erklärte Einsatzleiter Bernd Schünke. (dso)