Es geht wieder los! Montag war Schulstart in NRW und das weiterhin in Präsenz trotz der aktuellen Corona-Lage. Direkt am ersten Tag mussten sich in ganz NRW alle Schüler testen, auch die, die bereits geimpft sind.
Neben der Test- und Maskenpflicht, dem Thema Präsenzunterricht und der verkürzten Quarantänezeit haben einige Eltern noch andere Bedenken zum Schulstart. Denn eine Maßnahme im Klassenzimmer geht ihnen gegen den Strich. Zwei Mütter sagen jetzt im Interview mit DER WESTEN ihre Meinung.
Schulstart in NRW: Eltern halten an Präsenzunterricht fest – „Habe drei Kreuze gemacht“
Seit Montag ist wieder Schule angesagt und das wieder ganz normal in Form von Präsenzunterricht. „Zum Glück“, denkt sich Claudia aus Duisburg. Die Mutter zweier Kinder, eines in der Grundschule, das andere auf dem Gymnasium, blickt mit Erleichterung auf den Distanzunterricht im vergangenen Jahr zurück. „Es ist schwierig Vollzeit zu arbeiten, wenn man zwei Kinder zu Hause hat.“
Sie erinnert sich nicht gerne an die Zeit zurück, wo sie „den Lehrer fast zu 100 Prozent ersetzten muss“. Die Videokonferenzen der Kinder, das Kontrollieren der Aufgaben und alles noch neben der Arbeit koordinieren: „Ein Konflikt, der einfach nicht aufgeht“, wie sie findet. „Das zerrt an den Nerven.“ Obwohl Claudia und ihr Mann das Glück haben, von zu Hause aus arbeiten zu können, sei es trotzdem schwierig, wenn alle vier gleichzeitig arbeiten müssten. „Irgendwann geht auch das Wlan in die Knie“, blickt sie nun lachend zurück.
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Die Schulferien 2022 in NRW im Überblick:
- Weihnachtsferien 24. Dezember 2021 bis 8. Januar 2022
- Osterferien 11. April bis 23. April 2022
- Sommerferien 27. Juni bis 9. August 2022
- Herbstferien 4. Oktober bis 15. Oktober 2022
- Weihnachtsferien 23. Dezember 2022 bis 6. Januar 2023
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Obwohl für sie der Wechselunterricht im Gegensatz zum Distanzunterricht „das geringere Übel“ darstellt, will sie die Zeit in Präsenz nicht missen. „Ich habe drei Kreuze gemacht, dass das jetzt wieder normal gestartet ist“, sagt sie im Gespräch mit DER WESTEN. Das Infektionsrisiko an den Schulen ihrer Kinder sieht sie relativ entspannt. „Wir leben nicht in Furcht.“ Beide Kinder seien bereits geimpft, in der Grundschule wird regelmäßig PCR-getestet und die Schüler würden auch alle ordentlich ihre Maske tragen.
Nichtsdestotrotz gibt es jedoch eine Maßnahme, die ihr nicht ganz aufgeht. Und da ist sie nicht alleine.
Schulstart in NRW: Eltern können DIESE Regel nicht nachvollziehen – „Bei null Grad Außentemperatur“
Sowohl Claudia als auch Vanessa – eine andere Mutter, die ebenfalls aus Duisburg kommt – können nicht verstehen, wieso es an ihren Schulen noch keine Belüftungsanlagen gibt oder nicht einmal Pläne dafür kommuniziert werden. Sie fragen sich, nach welchen Kriterien ausgesucht wird, welche Schule damit ausgestattet wird und welche nicht.
Laut einem Presseschreiben der Stadt Duisburg vom 23. Dezember 2021 werden tatsächlich nur für bestimmte Räume Geräte beschafft. „Gefördert werden in dieser Runde die Beschaffung von Luftreinigungsgeräten für gemeinschaftlich genutzte Räume in Schulen, in denen sich die Fenster nicht vollständig öffnen lassen (Räume der Kategorie 2).“ Das dürfte allerdings nur auf die wenigsten Klassenzimmer zutreffen.
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Claudia findet es „schon okay“, dass andere Schulen Priorität hätten, doch das ewige Stoßlüften in den Klassenräumen sei „nicht ideal“. Ihre Tochter „darf gerne weiter bei null Grad Außentemperatur frierend im Unterricht sitzen“, beschwert sich die zweifache Mutter. Auch Vanessa findet das dauerhafte Lüften alles andere als gut, ihre Kinder hätten sich im November und Dezember schon erkältet. Ob das allerdings auf das Lüften alleine zurückzuführen sei, weiß sie nicht.
Auch wenn sie sich einem normalen Schulalltag ohne eiskalte Klassenräume und Masketragen zurückwünschen würde, verstehe sie jedoch absolut die Notwendigkeit dieser Maßnahmen. Und mit Blick auf ihre Kinder hat sie kaum Bedenken. Die seien „viel leidensfähiger“ als sich gedacht hätte. (mbo)
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