Der Koalitionsvertrag der schwarz-grünen Landesregierung in NRW sieht eine neue Möglichkeit für Schulen vor. So könnten demnächst Kinder erst um 9.00 Uhr zum Unterricht erscheinen müssen.
Während der Corona-Pandemie wurde die Anreise zu Schulen in NRW bereits gestaffelt und manche Schüler kamen schon in den Genuss, erst um 9.00 Uhr mit dem Büffeln beginnen zu müssen, während andere schon um 7.00 Uhr dran waren. Die neue Schulministerin Dorothee Feller greift diese Option jetzt erneut auf.
Schulen in NRW: Unterricht ab 9 Uhr? Schulministerin mit klaren Worten
„Wir wollen den Schulen die Möglichkeit einräumen, durch Beschluss der Schulkonferenz den Schulbeginn auf bis zu neun Uhr festzulegen“ –das steht zumindest im Koalitionsvertrag der neuen schwarz-grünen Regierung. Demnach könnten Schulen demnächst selbst entscheiden, wann sie mit dem Unterricht anfangen wollen.
Schulministerin Dorothee Feller (CDU), die die unbeliebte Yvonne Gebauer (FDP) abgelöst hat, macht entsprechende Hoffnung. „Wir haben im Zukunftsvertrag festgehalten, dass wir die Eigenverantwortung der Schulen grundsätzlich stärken wollen. Dazu gehört auch, dass wir ihnen die Möglichkeit geben wollen, den Schulbeginn auf bis zu neun Uhr festzulegen.“
Schulen in NRW: DAS steht noch zwischen den Schülern und einer Stunde mehr Schlaf
Der aktuell noch geltende Runderlass schreibt einen Unterrichtsbeginn zwischen 7.30 Uhr und 8.30 Uhr vor. Allerdings bräuchte es für die neue Regelung für jede Schule einen entsprechenden Beschluss der Schulkonferenz, „weil in diese Entscheidung nicht nur die Verkehrsunternehmen und Kommunen, sondern auch die Eltern eingebunden werden sollen, die Familie und Beruf miteinander vereinbaren müssen“.
Wissenschaftler plädieren derweil schon seit Längerem für den späteren Unterrichtsbeginn, da dieser mehr dem Biorhythmus der Kinder und Jugendlichen entspreche.
So können die eine Stunde mehr Schlaf für die Schüler motivierend wirken – für Eltern könnte es allerdings schwierig werden, wenn sie bereits um 8 Uhr arbeiten müssen. Sie müssten sich dann eine zusätzliche Betreuung organisieren.
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Ganz ungeachtet des allgemeinen Lehrer- und Erzieher-Mangels in NRW stellt die Verschiebung der Startzeit in Schulen ein generelles Organisationsproblem dar. Besonders ländliche Schulen müssten sich aufgrund der Schulbussituation untereinander absprechen und auf eine Anfangszeit einigen. Die endgültige Entscheidung wird ohnehin noch dauern, wie die Ministerin gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ angibt:„Es liegt dafür kein Zeitplan vor.“ (mbo)