Seit einigen Jahren machen in Deutschland immer wieder Meldungen um mögliche Sichtungen von Wölfen die Runde. Im Ruhrgebiet blieb das wilde Tier allerdings bislang unentdeckt. Doch möglicherweise könnte sich das jetzt schlagartig ändern.
Im Netz kursieren seit Donnerstag (19. Januar) Aufnahmen, die mutmaßlich einen Wolf im Ruhrgebiet zeigen. Im Ennepe-Ruhr-Kreis, genauer gesagt in Witten, soll das Tier gesichtet worden sein. Doch handelt es sich dabei wirklich um einen Wolf?
Ruhrgebiet: Aufnahmen gehen viral
In einer Facebook-Gruppe für Wittener tauchte das Video erstmals auf. Darin zu sehen ist ein vermeintlicher Wolf, der vor seinem Beobachter in der Kulisse einer Schneelandschaft davon zu laufen scheint. Das Tier wurde leider nur weit entfernt gefilmt, sodass auf den ersten Blick kaum ein Unterschied zwischen einem waschechten Wolf oder einem wolfsähnlichen Hund zu erkennen wäre.
Gefilmt hatte das Tier ein Landwirt aus Witten. Die Aufnahmen teilte er im Netz, wo schnell rege Diskussionen und Spekulationen über den flüchtigen Vierbeiner losbrachen. „Ja, krass“, findet ein Facebook-User. „Das ist ein entlaufener Schäferhund“, ist sich dagegen ein anderer sicher.
Andere sehen die Aufnahmen besonders kritisch. „Lasst den Wolf doch in Ruhe…man sieht doch, dass er Angst hat und flüchtet“, kommentiert eine Frau. „Oh nein…hoffentlich wird das arme Tier jetzt nicht gejagt“, pflichtet auch eine andere Dame unter dem Beitrag bei. Ein anderer plädiert sogar für das Löschen des Videos: „Am besten das Video löschen. Es wird schon genug Panik verbreitet.“ Doch wie die Diskussionen auch zeigen: Nach wie vor ist noch nicht bewiesen, dass es sich bei dem Tier auf der Flucht auch wirklich um einen waschechten Wolf handelt.
Ruhrgebiet: Landesamt prüft Fall
Damit das jetzt überprüft wird, hat der Landwirt aus Witten sein Video an die Wolfsichtungsstelle des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz geschickt. Auf Nachfrage von DER WESTEN heißt es dort, dass derzeit Untersuchungen laufen. Auf konkrete Aussagen, dass das Tier auf den Aufnahmen definitiv ein Wolf sei, wolle man sich derzeit noch nicht festlegen. Das sei noch reine „Spekulation“.
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In Angst müssen die Menschen aus dem Ruhrgebiet jetzt aber nicht leben. Laut dem Bundesumweltministerium seien Angriffe auf den Menschen sehr selten. In der Vergangenheit habe es nur wenige Fälle gegeben, in denen gesunde Wölfe einen Menschen angegriffen oder gar getötet haben. Dass sich der Wolf in der Nähe von bewohnten Gebäuden rumtreibe, gehöre zum normalen Verhalten der Tiere, da sie dort in der Regel Nahrung vermuten.