So ein Ding haben die Pferde auf dem Gestüt im Ruhrgebiet bestimmt noch nie gesehen. Mit dem Panzerwagen „Survivor R“ rückte ein Spezialeinsatzkommando am Freitag (23. Juni) nach Rheinberg aus – im Gepäck ein Haftbefehl.
Dann klickten die Handschellen um die Gelenke eines 18-Jährigen, den die Polizisten anschließend abführten. Damit hatten die knapp zwei Monate andauernden Ermittlungsarbeiten der Mordkommission im Ruhrgebiet ihr Ende gefunden.
Ruhrgebiet: Zugriff im Pferdegestüt – 18-Jähriger festgenommen
In Rheinberg im Kreis Wesel stattete der SEK einem gerade volljährig gewordenen Mann einen frühen Besuch ab. Am Morgen standen Einsatzkräfte und ein Panzerwagen – Modell „Survivor R“ – auf dem Gelände des Reitstalls am Grabenweg.
Kurz darauf legten die Polizisten dem 18-Jährigen Handschellen an. Der Grund: Der junge Mann wurde per Haftbefehl wegen eines versuchten Tötungsdelikts gesucht, wie eine Sprecherin der Polizei Düsseldorf gegenüber DER WESTEN mitteilte. Ende April soll er in der Düsseldorfer Altstadt einen 29-Jährigen mit einem Messer lebensgefährlich verletzt haben.
Auch aktuell: Unwetter in NRW: Deichbruch droht! Hunderte Kräfte im Einsatz
Düsseldorf: Blutige Messerattacke zu „Tanz in den Mai“
Bei einem Streit in der Nacht zum 30. April waren zwei Männer (darunter das Opfer) und eine Gruppe von fünf Jugendlichen an der Kapuzinergasse aneinandergeraten. Der 29-Jährige erlitt schwere Stichverletzungen, musste im Krankenhaus notoperiert werden und schwebt mittlerweile nicht mehr in Lebensgefahr.
Mehr News:
Nach aufwendiger Ermittlungsarbeit hatte die Mordkommission den damals noch 17-Jährigen als Haupttatverdächtigen ermittelt. Aufgrund seiner Minderjährigkeit ging der Fall an die Staatsanwaltschaft Kleve, erklärte die Polizeisprecherin aus Düsseldorf.
Rheinberg: Panzerschutz bei Festnahme
Nun wurde jedoch der Haftbefehl erlassen und der Tatverdächtige in seinem Wohnsitz festgenommen. Es wird ihm versuchter Totschlag vorgeworfen. Da es Hinweise darauf gab, dass Gefahr von ihm ausgehen könnte, hatte man zusätzlich zu den SEK-Kräften noch den Panzer hinzugezogen. Ob dieser allerdings zum Einsatz kam, konnte die Sprecherin nicht bestätigen.