Pferde sollen ja gelegentlich für uns das Denken übernehmen, weil sie den größeren Kopf haben. Vielleicht sollten sie auch, wegen des größeren Auges und des ebenfalls größeren Herzens, das Sehen und Fühlen übernehmen. Das legen einige Pferdenachrichten vom Wochenende nahe.
Zum einen konnte der NRZ-Galopper des Jahres nicht zum Fotoshooting in Düsseldorf auftauchen und den Pokal in die Hufe nehmen, weil der Hengst namens Vif Monsieur auf seinem Gut in Belgien bleiben musste. Denn, so die Besitzer, wenn man das Pferd zur Rennbahn fährt, will es auch rennen und das darf Vif Monsieur gerade nicht, weil er just den Rennstall gewechselt hat und sich eingewöhnen muss.
Umgekehrtes hatte eine Passantin im Englischen Garten in München erlebt: Sie sah ein herrenloses weißes Pferd und alarmierte die Polizei. Die kam dann auch schnell zum Tatort – und zwar zu Pferd, schließlich gibt es im Park Pferdestreifen (nicht zu verwechseln mit gestreiften Pferden, die ja häufig Zebras sind). Die Passantin war einigermaßen verblüfft, dass sie nun das eben noch herrenlose Pferd mit einem draufgesattelten Polizisten erblickte.
Der Polizist versicherte ihr, das Pferd die ganze Zeit geritten zu haben – und zwar nicht nach der Art angreifender Indianer, seitlich hinter dem Pferderücken hängend. Ein Polizist wird irritierte Anruferinnen niemals verpferdeäppeln. Denn das hieße ja, jemandem einen Bären aufzubinden.