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Regen versetzt Hochwasserschutz an Ruhr in Alarmbereitschaft

Regen versetzt Hochwasserschutz an Ruhr in Alarmbereitschaft

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Hochwasser in Bochum Foto: Ingo Otto, Funke Foto Services
In einigen Regionen der Ruhr regnete es die vergangen Tage so stark, dass der durchschnittliche Niederschlagswert für November erreicht wurde.

Essen. 

In einem durchschnittlichen November fallen im Einzugsgebiet der Ruhr 100 Liter Regen pro Quadratmeter. In den vergangenen drei Tagen aber fielen im Schnitt allein 75 Liter im gesamten Gebiet, in einigen Regionen sogar mehr als 100 Liter. Die Folge: Die Hochwassermeldegrenzen an der Ruhr und der Lenne wurden flächendeckend überschritten.

Am Pegel Wetter/Ruhr des Ruhrverbands wurden am Dienstagmorgen 547 Zentimeter gemessen. Damit ist die Hochwassermeldegrenze um 137 Zentimeter überschritten. Die Ruhr und Lenne stiegen an einigen Orten über die Ufer. In der Innenstadt von Altena bei Hagen stand eine Uferpromenade unter Wasser. Die Wellen erreichten auch einige angrenzende Häuser. In Hattingen mussten Menschen mit Gummistiefeln durch überflutete Einfahrten zu ihren Wohnungen waten.

Emscher und Lippe sind unter Beobachtung

Die Talsperren arbeiten laut Patrick Huy von der Talsperrenleitzentrale auf Hochtouren, werden der Wassermassen aber Herr: „Die Talsperren halten momentan extrem viel Wasser zurück.“ Am Dienstag um 7 Uhr liefen den Ruhrverbandstalsperren im Schnitt 287 Kubikmeter Wasser pro Sekunde zu, abgegeben wurden nur 14 Kubikmeter. 273 Kubikmeter werden zur Zeit also pro Sekunde zurückgehalten. Am Beispiel von Altena und Hattingen lässt sich die Bedeutung der Sperren ablesen. Ohne die Biggetalsperre stünde das Wasser der Lenne in Altena einen Meter höher.

„Das Wetter ist bei uns momentan ganz klar ein Thema“, sagt Ilias Ababi von der Emscher Genossenschaft und dem Lipper Verband. „Wir haben die Flüsse genau im Blick. Im Bereich der Emscher gab es am Montag eine Bereitschaftsmeldung.“ Heißt man hält sich für einen Hochwassereinsatz bereit. Was aber auch noch nicht heißt, dass es zu Überschwemmungen kommt. „Da werden dann Abflussmöglichkeiten und Pumpwerke überprüft.“

Bei der Emscher stand der Wasserpegel am Dienstagmorgen bei 5,95 Metern und damit knapp über der Hochwassermarke von 5,80 Meter. „Aber die Kurve zeigt schon wieder deutlich nach unten“, sagt Ababi. Ohnehin ginge der Wasserpegel der Emscher bei starkem Niederschlag schnell hoch, aber auch schnell wieder runter. „Wir haben bei der Emscher inzwischen Entwarnung gegeben.“

Bei der Lippe erwarten die Experten für Mittwochfrüh im Bereich Dorsten, dass der mittlere Hochwasserwert von 8,07 Metern erreicht wird. „Im Kreis Unna und Soest haben wir eine Wetterwarnung“, erklärt Ababi. „Das, was da an Regen runter kommt, wird morgen durch den Flusslauf in Dorsten ankommen.“ Aber auch hier gibt sich Ababi entspannt: „Die Lippe hat noch Platz sich nach rechts und links auszubreiten.“

Am Rhein zeigen die Pegelstände kein Hochwasser

Auch der Rheinpegel in NRW sei durch den Regen gestiegen, sagte ein Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamts in Duisburg. Von Hochwasser lasse sich allerdings noch nicht sprechen: „Die Pegelstände liegen deutlich unter einem mittleren Hochwasserwert“.